Roger Federer gegen Jo-Wilfried Tsonga

So lief das Achtelfinale bei den Australian Open zwischen dem Schweizer und dem Franzosen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 21.01.2014, 02:41 Uhr

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In den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook las man während und nach dem Match immer wieder "#Fedberg". Und ja, es war wirklich auffällig, wie oft Federer den Weg ans Netz suchte. Und vor allem, wie oft er dies auch mit Erfolg tat. Doch möchte ich meine Analyse mit einem anderen, ebenfalls nicht unwichtigen Faktor beginnen. Jo-Wilfried Tsonga ist ein Spieler, der über die Emotionen in ein Spiel finden kann. Hat er Spaß auf dem Platz und spielt einige gute Winner, so kann er wie eine Lawine über seinen Gegner rollen.

Diesen Spaß hat ihm Federer vom ersten Ballwechsel an genommen. Mit starken Aufschlägen, einem aggressiven Spiel, mit Serve-and-Volley. Und vor allem: mit einer unglaublich stabilen Rückhand. Der Plan von Tsonga, aggressiv die Rückhand Federers zu attackieren, verpuffte bereits nach einigen Spielen. Tsonga fand die gesamte Matchdauer kein Mittel gegen einen an diesem Tag zu starken Gegner. Auch im dritten Satz, als er sich kurz pushen konnte und seinen ersten und einzigen Breakball hatte, blieb der Schweizer cool und überlegen. So wie das gesamte Match über.

Federer variantenreicher als im letzten Jahr

Federer überraschte wohl alle mit seinem deutlichen Sieg über den Franzosen. Er blieb über alle drei Sätze konstant in seinem Spiel. Eine echte Schwächephase konnte man nicht bei ihm ausmachen. Auch physisch ist er zurzeit voll auf der Höhe. Dazu gestaltet er sein Spiel so variantenreich wie vielleicht nie zuvor. Sein Returnspiel: mal weit hinter der Grundlinie und mit viel Spin, mal im Feld stehend und aggressiv, mal auf der Grundlinie stehend und mit Slice. Einige Male spielte er sogar Chip-and-Charge als Returnvariante.

Sein Aufschlagspiel: mal mit Slice nach außen, mal auf Mann, mal Serve and-Volley. Er blieb stets aggressiv und versuchte, nah an der Grundlinie zu bleiben. In den richtigen Momenten fand er den Weg ans Netz und machte dort viele Punkte. Auf diese Weise sah Tsonga bei Aufschlag Federer kein Land. Im Ballwechsel: Federer agiert mit mehr Spin in seinen Grundschlägen. Vor allem die Rückhand ist, wie bereits erwähnt, enorm stabil und sicher. Demzufolge produziert er wesentlich weniger „unforced errors" als noch letzte Saison. Er schenkt dem Gegner weniger freie Punkte.

Dazu findet er die richtigen Augenblicke im Ballwechsel, um überlegt ans Netz zu kommen. Was aber noch viel wichtiger ist: Er weiß, sich am Netz zu bewegen. Die Räume abzudecken und dem Gegner wenig Winkel zu geben. Man kann gespannt sein, wie dies gegen einen herausragenden Konterspieler wie Andy Murray im Viertelfinale funktionieren wird. Ein absolut hochverdienter Sieg von Roger Federer über Jo-Wilfried Tsonga. In dieser Form will wohl niemand so unbedingt gegen den Schweizer spielen.


Eine Analyse von tennis-insider.de

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Dienstag
21.01.2014, 02:41 Uhr