Definiere „Angstgegner“: Zverev kann gegen Fritz nicht mehr gewinnen

Das 3:6 und 6:7 (0) gegen Taylor Fritz im Endspiel der BOOS OPEN 2025 am gestrigen Sonntag in Stuttgart war die fünfte Niederlage von Alexander Zverev gegen die US-amerikanische Nummer eins in Folge.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 15.06.2025, 17:52 Uhr

Taylor Fritz hat die letzten fünf Matches gegen Alexander Zverev gewonnen
© BOSS OPEN / Paul Zimmer
Taylor Fritz hat die letzten fünf Matches gegen Alexander Zverev gewonnen

Rom, im Mai 2024, das Viertelfinale der Italian Open: Alexander Zverev hat mit Taylor Fritz im Foro Italico erwartungsgemäß keine Probleme, zieht mit einem ungefährdeten 6:3 und 6:4 in die Vorschlussrunde ein, gewinnt danach auch gleich noch zum zweiten Mal das traditionsreiche 1000er. In der Bilanz mit Fritz führte Zverev nach dem Coup von Rom mit 5:3 Siegen.

Seitdem sind fünf Matches gegen den US-Amerikaner dazugekommen, allesamt hat Alexander Zverev verloren. Ausnahmsweise darf man hier auch das Treffen beim Laver Cup in Berlin mit reinnehmen - denn dem Lokalmatador war es, wiewohl gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe, schon ein Anliegen, gegen Fritz zu gewinnen. Wie schon wenige Tage zuvor bei den US Open, wo sich Zverev selbst eine schwache Leistung bescheinigte. Und auch in Wimbledon, wo ein Sturz der deutschen Nummer eins den Ausgang der Partie möglicherweise zugunsten von Fritz beeinflusste.

Fritz verteilt keine Geschenke

Mittlerweile steht Taylor Fritz bei acht Siegen gegen Alexander Zverev, das 6:3 und 7:6 (0) im Endspiel der BOSS OPEN war der fünfte Erfolg in Folge. Der Begriff „Angstgegner“ ist mittlerweile angebracht. Warum eigentlich?

In den meisten Spielfacetten hat Alexander Zverev nämlich theoretisch die Nase vorne. Beim Aufschlag ist es Geschmacksache, Taylor Fritz bietet mehr Winkel an, Zverev mehr Tempo. In Sachen Return und Rückhand liegt der Vorteil ziemlich sicher bei Zverev. Die Vorhand, gerne mal als schwächerer Schlag von Alexander Zverev gebrandmarkt, schlägt Fritz einfach anders: mit deutlich kürzerer Ausholbewegung. Das wiederum erlaubt es Fritz, näher an der Grundlinie zu stehen, die oft defensive Court-Position von Zverev für sich zu nutzen, mit einem soliden Volley nachzusetzen.

Treffen in Wimbledon - Stand jetzt - nur im Finale möglich

Das alles funktioniert, weil ein gesunder Taylor Fritz ein verdammt guter Tennisspieler ist. Der keine Geschenke verteilt. Und weil er in die Matches gegen Alexander Zverev mittlerweile mit der Überzeugung geht, dass er diese auch gewinnen wird. Auf Sand hat Fritz den Beweis dafür noch nicht erbracht, auch allen anderen Belägen schon. 

Was nicht heißt, dass sich das beim nächsten Aufeinandertreffen nicht wieder ändern könnte. Frühester Zeitpunkt wäre dafür Wimbledon. Und wie die Zeichen momentan stehen - mit Zverev als Nummer drei und Fritz als Nummer vier - gibt es dieses Duell nur im Finale. Was beide Spieler sicherlich gerne nehmen würden. Angstgegner hin oder her.     

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Montag
16.06.2025, 07:58 Uhr
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