Andre Agassi: Warum er gegen Rafael Nadal nie gewinnen konnte

Im Podcast „Served“ von Andy Roddick hat Andre Agassi eine wunderbare Geschichte über Rafael Nadal erzählt. Und viele andere wunderbare Geschichten.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.06.2025, 07:00 Uhr

Rafael Nadal und Andre Agassi Mitte der 2000er-Jahre in Rom
© Getty Images
Rafael Nadal und Andre Agassi Mitte der 2000er-Jahre in Rom

Andre Agassi ist in Roland-Garros angekommen, der Champion von 1999 wird für den in den USA übertragenden TV-Sender TNT die entscheidende Phase des zweiten Majors des Jahres als Experte begleiten. Zu Beginn der Woche hat Agassi aber noch Station bei Andy Roddick gemacht, als Gast in dessen Podcast „Served“. Es sind mehr als 100 goldene Minuten geworden, die sich jeder Tennisfan zwingen anhören sollte.

Agassi geht da etwa auf die großen Rivalen seiner Zeit ein, wie etwa Boris Becker, Stefan Edberg und vor allem Pete Sampras. Gegen den sei es auch deshalb so schwierig zu spielen gewesen, weil dieser als Rückschläger überhaupt nicht interessiert daran gewesen sei, seinem Gegner auch nur irgendeinen Rhythmus zu geben. Wenn die ersten beiden Punkte eines Aufschlagspiels des Gegners nicht nach seinem Gusto verliefen, hätte Sampras im Grunde aufgehört zu spielen und das Spiel mit einfachen Fehlern beendet. Für einen Mann wie Agassi, der eine gewisse Gleichmäßigkeit im Spiel geschätzt hat, wäre das ein Horror gewesen.

Agassi und Nadal in der Kabine

Gegen die Großen Drei, die die Ära Agassi-Sampras abgelöst haben, ist die Stichprobe der Matches nicht mehr so groß. Wobei: Gegen Roger Federer sind es elf Matches geworden, bei nur drei Agassi-Siegen. Novak Djokovic dagegen hat Agassi zwar kurz gecoacht, aber nie als Gegner getroffen.

Gegen Rafael Nadal wiederum gab es nur zwei Partien, schon ganz in der Endphase der Karriere von Andre Agassi, die von Verletzungssorgen geprägt war. Nadal konnte beide Treffen, 2005 in Kanada und ein Jahr später in Wimbledon, für sich entscheiden. Das wusste Agassi aber schon. Jahre zuvor, wie er Roddick erzählte. Denn eines Tages in Roland-Garros - es war schon spät - waren nur noch Nadal und er in der Umkleidekabine. Der noch sehr junge Nadal hatte da mit einem Zahlenschloss an seinem Schrank zu kämpfen. Der erste Versuch schlägt fehle, der zweite auch. Nadal hämmert gegen seinen Schrank. Beim dritten Versuch öffnet sich das Schloss - und Rafael Nadal gibt sich selbst die Faust und ein lautes „Vamos!“. „Und da wusste ich“, so Agassi. „Dass ich gegen diesen Mann nie gewinnen werde.“ 

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Nadal Rafael

von Jens Huiber

Freitag
06.06.2025, 11:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.06.2025, 07:00 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Nadal Rafael