Andrey Rublev: "Es gibt viele Dinge, die ich verbessern muss"

Andrey Rublev darf auf ein äußerst erfolgreiches Jahr zurückblicken. Tennisnet.com hat den Russen in Wien zum exklusiven Interview getroffen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 23.10.2019, 19:06 Uhr

Andrey Rublev in Wien
© GEPA
Andrey Rublev

Andrey Rublev ist einer der Aufsteiger der laufenden Spielzeit. Der Russe besiegte in diesem Jahr unter anderem Roger Federer und rangiert mit Platz 22 derzeit so hoch wie noch nie zuvor. Erst in der vergangenen Woche holte sich der 22-Jährige bei seinem Heimturnier in Moskau den Titel, nur drei Tage später stand Rublev bei den Erste Bank Open bereits wieder auf dem Platz.

Nach der verletzungsbedingten Absage von Felix Auger-Aliassime traf Rublev in der ersten Runde auf Lucky Loser Alexander Bublik. Der Russe hatte mit dem Kasachen schwer zu kämpfen und setzte sich erst im Tiebreak des letzten Satzes durch. Nach dem Sieg traf Tennisnet.com den Youngster zum Interview,

Gratulation zum Sieg. Wie schwierig war es, nach dem Triumph in Moskau vor wenigen Tagen nach Wien zu kommen und dann gleich so ein toughes Match zu bestreiten?

Die letzte Woche war unglaublich. Natürlich ist es nie so leicht, von einem Turnier, bei dem du am Wochenende noch spielst, zum nächsten zu kommen. In diesem Fall war es aber okay. Ich habe am Sonntag das Finale gespielt und hatte zwei volle Tage, um mich zu erholen. Das Match war am Mittwoch, also war ich physisch voll auf der Höhe und habe eine ziemlich gute Partie gespielt. Ich bin voller Selbstvertrauen und ich denke, das war der Grund dafür, dass ich am Ende der glückliche Sieger war.

Generell haben russische Spieler in diesem Jahr großartig gespielt. Daniil Medvedev, Karen Khachanov und auch Sie. Wie gehen Sie mit dem Umstand um, dass viele Ihrer Landsleute tolles Tennis zeigen?

Ich freue mich einfach für sie. Generell schaue ich nicht auf sie, denn für mich geht es am Ende nicht darum, ob sie aus Russland oder einem anderen Land kommen. Es gibt auch viele gleichaltrige Spieler aus anderen Nationen, die besser als ich oder zumindest gleich gut sind wie ich. Es geht nicht um uns Russen - daran denke ich nicht wirklich. Ich konzentriere mich auf mich selbst, um das Bestmögliche herauszuholen. Wir werden sehen, was passiert.

Ich habe mich verändert.

Andrey Rublev über seine Verletzungsauszeit

Zu Beginn des vergangenen Jahres hatten Sie Probleme mit Ihrem Rücken. Inwiefern hat diese Verletzung Ihre Perspektive auf den Sport verändert?

Ich habe einige Dinge während dieser Verletzungsauszeit gelernt. Ich habe mich verändert. Wenn du für drei Monate nicht spielst, ist es schwierig. Man sieht manche Dinge in einem anderen Licht. Auf eine gewisse Art und Weise ist es gut, dass mir diese Verletzung passiert ist. Ich bin mental seither viel stabiler.

Sie haben ein hervorragendes Jahr hinter sich und stehen derzeit auf einem Karrierehoch von Position 22. Was erwarten Sie von sich in der kommenden Saison? Gibt es schon Ziele?

Ich habe keine konkreten Ziele. Ich will einfach die bestmögliche Version von mir selbst sein. Es gibt viele Dinge, die ich verbessern muss. Wenn ich mich verbessere, werde ich besser spielen. Wenn ich besser spiele, gewinne ich mehr Matches. Wenn ich mehr Matches gewinne, komme ich in Turnieren weiter. Wenn ich in Turnieren weiter komme, habe ich ein höheres Ranking. Das hängt alles zusammen. Das Hauptziel ist aber klar: im Training jeden Tag das Beste zu geben.

Das Gespräch führte Nikolaus Fink

von Nikolaus Fink

Donnerstag
24.10.2019, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 23.10.2019, 19:06 Uhr