Andrey Rublev streut Rafael Nadal Rosen: "Der beste Sportler der Geschichte"

Nach seinem Sieg beim ATP-500-Event in St. Petersburg will Andrey Rublev künftig auch bei noch größeren Turnieren zuschlagen. Motivation hierfür zieht der Russe vor allem aus den Auftritten Rafael Nadals.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 20.10.2020, 16:44 Uhr

Andrey Rublev und Rafael Nadal trafen bislang einmal aufeinander
© Getty Images
Andrey Rublev war für Rafael Nadal voll des Lobes

Eigentlich hätte Andrey Rublev nach seinem Erfolg beim Heimturnier in St. Petersburg genügend Gründe gehabt, diesen Erfolg so richtig zu genießen. Doch anstelle einer großen Feier, die während einer Pandemie zugegebenermaßen etwas schwierig durchzuziehen ist, richtete der junge Russe seinen Fokus gleich auf die anstehenden Aufgaben.

"Das Wichtigste für mich ist, weiter zu arbeiten. Es gibt noch viele Dinge, die ich verbessern muss", meinte der 23-Jährige im Anschluss an seinen sechsten Turniersieg. Diese Worte, sie erinnern ein wenig an jenen Mann, der erst unlängst seinen 13. Titel bei den French Open eingefahren und dank Major-Triumph Nummer 20 mit Roger Federer gleichgezogen hatte: Rafael Nadal.

Rublev von Nadals mentaler Stärke beeindruckt

Es kommt nicht von ungefähr, dass sich Rublevs Aussagen mit jenen des Spaniers decken. Neben Marat Safin ist der Mallorquiner eines der beiden Vorbilder des Weltranglistenachten. Kein Wunder also, dass der Mann aus Moskau nur in höchsten Tönen über den frischgebackenen French-Open-Champion sprach: "Ich kann mir nicht erklären, wie er das macht. Ich rede dabei nicht nur von den Grand Slams. Ich weiß nicht, wie es möglich ist, über das ganze Leben und die gesamte Karriere hinweg mental so stark zu sein."

Diese mentale Stärke über die komplette Laufbahn unterscheide Nadal auch von Roger Federer und Novak Djokovic: "Sie hatten Momente in ihrer Karriere, in denen sie vom Kopf her nicht so gut drauf waren und sich während der Matches emotional etwas hängen ließen. Rafa ist der einzige Spieler der Geschichte, der am Ende des Tages immer einen Weg findet, zu gewinnen. Egal, ob er sich gut oder schlecht fühlt."

"Und wenn er einmal nicht gewinnt, dann verliert er nach drei Stunden in drei Sätzen. Wenn es bei einem Grand-Slam-Turnier passiert, dann nach fünf Stunden und gegen einen richtig guten Spieler", so der 23-Jährige weiter. Diesen unbändigen Siegeswillen wolle auch Rublev selbst in sein Spiel transferieren.

Insbesondere für schlechte Phasen will der Russe aus der Einstellung Nadals Motivation ziehen: "Wenn man andere Sportler nimmt, können sie einen schlechten Tag haben und dennoch gewinnen, weil sie ein gutes Team haben. Im Tennis ist es sehr schwierig, einen wirklich schlechten Tag zu erwischen und trotzdem wie normal wettzukämpfen und zu siegen. Das hat er während seiner gesamten Karriere gemacht. Für mich ist er - auch außerhalb des Tennissports - der beste Sportler der Geschichte."

ATP Finals als großes Highlight?

In diesem Jahr könnte Rublev allerdings noch einen Titel holen, den Rafael Nadal in seiner Laufbahn noch nicht einfahren konnte. Der Russe befindet sich auf bestem Weg Richtung ATP Finals und will bereits in der kommenden Woche in Wien weitere wichtige Punkte im Kampf um das Jahresabschlussfinale sammeln.

Doch auch abgesehen davon, ob er sich für die inoffizielle Tennis-Weltmeisterschaft qualifiziert oder nicht, sieht sich Rublev noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angelangt: "Ich denke, dass ich die Möglichkeit habe, im nächsten Jahr besser zu sein." Noch so ein Satz, der an sein großes Idol erinnert.

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von Nikolaus Fink

Dienstag
20.10.2020, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.10.2020, 16:44 Uhr

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