Andy Murray dachte vor Antwerpen-Turniersieg an ein Karriereende
Andy Murray hat in der Saison 2019 ein sagenhaftes Comeback hingelegt. Nachdem der Schotte bei den Australian Open aufgrund anhaltender Hüftschmerzen mit den Tränen kämpfte, feierte er im Oktober einen Turniersieg mit neuem, künstlichem Gelenk. Kurz davor dachte der 32-Jährige allerdings an einen Rücktritt, wie er vor kurzem bekanntgab.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 06.12.2019, 08:28 Uhr
„Asien war der Knackpunkt, an dem ich realisierte, dass ich es schaffen könnte“, sagte Murray. Im Training setzte er sich ein Ultimatum. Sollte er bis zum Ende des Jahres keine nennenswerten Siege einfahren, würde er „nicht weitermachen wollen“. „Zwei, drei Tage vor meinem ersten Match in Zhuhai führte ich Gespräche mit meinem Team. Der Aufwand war immens, aber meine Beweglichkeit war nicht auf dem richtigen Level. Ich dachte, ich sei um einiges weiter davon entfernt, als mir meine Betreuer weismachen wollten.“
Während Murray in Zhuhai in der zweiten Runde an Alex de Minaur scheiterte, erreichte er beim ATP-500-Turnier von Peking schon das Viertelfinale. Dort unterlag er in zwei Sätzen Dominic Thiem. Beim Masters von Shanghai schlug Murray Juan Ignacio Londero, ehe er an Fabio Fognini scheiterte.
„Ich gewann ein paar Matches, was mein Vertrauen in die Hüfte erhöhte. Ich hörte plötzlich auf, daran zu denken“, sagte Murray. „Zu Beginn achtete ich noch auf jeden Schritt, heute ist das nicht mehr so.“
In Antwerpen überraschte Murray die Tennis-Szene dann mit einem märchenhaften Erfolgslauf. Nach Zweisatzsiegen über Kimmer Coppejans und Pablo Cuevas rang er Marius Copil, Ugo Humbert und Stan Wawrinka jeweils in drei Sätzen nieder und krönte sich zum Champion.
In wenigen Wochen will Murray an jenen Ort zurückkehren, an dem er der Öffentlichkeit seine körperlichen Probleme nahebrachte. In Melbourne greift er bei den Australian Open an, nachdem er zwölf Monate zuvor von den Veranstaltern emotional verabschiedet wurde.
„Ich erwarte mir nicht, das Turnier zu gewinnen. Aber sollte ich ein Fünfsatz-Match spielen können, ohne danach Probleme zu haben, wäre das ein voller Erfolg“, sagte Murray. „Ich würde gerne so lange spielen, wie es geht.“