„Es geht darum, den besten Trainer zu finden“

Olympiasieger Andy Murray im Interview mit dem Magazin „The Red Bulletin“.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 10.05.2015, 09:15 Uhr

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Wie bei den BMW Open in München zu beobachten, ist Andy Murray ein Mann, der sich neuen Gegebenheiten durchaus anzupassen weiß. Hatte er zu Beginn der Turnierwoche am Aumeister noch ausgeschlossen, dass er sich im Falle eines Sieges eine Lederhose anziehen würde, so sah man den Schotten am Final-Montag in ebendieser in das Siegerfahrzeug steigen. Akklamiert vonJonas Björkmann, der in seiner ersten Woche im Betreuerstab des Schotten gleich dessen ersten Turniersieg auf Asche feiern durfte.

Der ehemalige Weltranglisten-Vierte wird von nun an wohl öfter an der Seite von Murray zu sehen sein, zumal sichAmélie Mauresmoauf die Geburt ihres ersten Kindes vorbereitet. Vor knapp einem Jahr hatte der Olympiasieger von 2012 mit dem Engagement von Mauresmo für einen Paukenschlag gesorgt. Und, freundlich formuliert, nicht ganz zeitgemäße Reaktionen dafür geerntet, wie er im ausführlich Gespräch mit dem Magazin „The Red Bulletin“ berichtete.

Andy Murray in „The Red Bulletin“ zu …

.. den Rückmeldungen auf die Bestellung von Amélie Mauresmo:

„Es war klar, dass Amélies Geschlecht ein Thema sein würde. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es solche Wellen schlägt – und auch so lange, das ging ja über Monate, verrückt. Ein Schock war, wie sehr es persönlich wurde, gegen Amélie. Das war heftig."

… seiner Zusammenarbeit mitIvan Lendl:

„Erfolge sagen nur bedingt etwas darüber aus, wie gut eine Beziehung funktioniert. Ivan und ich verbrachten bei weitem nicht so viel Zeit miteinander, wie alle denken."

… der Frage, warum nicht mehr Herren auf der Tour weibliche Coaches haben:

„Weil sie nicht mal auf die Idee kommen, dass eine Frau ein guter Coach sein könnte. Amélie ist es. Und ich kann das beurteilen, weil ich schon viele Coaches in meinem Leben hatte. Ob das andere auch so sehen, was das mit meinem Image tut oder nicht – völlig egal. Ich habe Dinge immer anders gemacht als andere, und wenn man sich ansieht, was dabei rausgekommen ist, war das nicht verkehrt."

… der Suche nach dem richtigen Coach:

„Worum geht es im Kern? Darum, den bestmöglichen Coach für mich zu finden. Und den sah ich in Amélie. Ich meine, wir reden hier über eine frühere Nummer eins der Welt. Sie war die Beste der Welt in dem, was sie tat. Und es ist egal, ob du Frau bist oder Mann oder Tennisspieler oder was auch immer, Nummer eins in der Welt, das ist unglaublich schwierig. Du brauchst extreme Qualitäten, um das zu erreichen, diese Qualitäten bringt Amélie ein, und davon profitiere ich. So einfach ist das."

(Text und Zusammenfassung: jehu)

von tennisnet.com

Sonntag
10.05.2015, 09:15 Uhr