Andy Roddick wird 38 - der Letzte seiner Art

Schaut man auf Roger Federer oder Ivo Karlovic, könnte Andy Roddick wohl auch im Jahr 2020 noch in der erweiterten Weltspitze mitspielen. Der US-Amerikaner, der heute 38 Jahre alt wird, hat sich aber schon 2012 aus dem Einzel-Geschäft verabschiedet.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.08.2020, 16:46 Uhr

Andy Roddick bei seiner Aufnahme in die Hall of Fame im Jahr 2017
© Getty Images
Andy Roddick bei seiner Aufnahme in die Hall of Fame im Jahr 2017

Andy Roddick mit Yannick Noah zu vergleichen, ist auf mehreren Ebenen zulässig. Zunächst galten beide während ihrer aktiven Zeit als Entertainer, Noah eher auf dem Court, Roddick in Pressekonferenzen oder bei Siegerehrungen. Und dann verbindet beide auch noch das Schicksal zweier großer Tennisnationen: Die Franzosen warten seit Noahs Triumph in Roland Garros 1983 auf einen Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. 20 Jahre später feierte Roddick seinen ersten und einzigen Major-Sieg, im heimischen Flushing Meadows, der bislang letzte für einen US-Amerikaner.

Eben dort, bei den US Open, bestritt Roddick 2012 auch sein letztes Einzel-Match. Noch einmal erreichte er das Achtelfinale, unterlag dort allerdings Juan Martin del Potro in vier Sätzen. Damals war Andy Roddick gerade mal 30 Jahre alt geworden, am heutigen Sonntag feiert er seinen 38. Geburtstag. Das ist dann doch noch eine Kerze weniger als Roger Federer am 1. August dieses Jahres auszublasen hatte. Der Schweizer allerdings plant, seine herausragende Karriere Anfang kommenden Jahres fortzusetzen. Roddick spielt nur noch bei Schaukämpfen Tennis.

Am Maestro hat sich Andy Roddick zumeist die Zähne ausgebissen, von 24 Partien nur drei gewonnen. Am bittersten wohl die Niederlage im Wimbledon-Finale 2009, in dem Roddick eine 2:0-Satz-Führung mit einem recht einfachen Volley-Fehler sausen ließ. Federer holte sich das Tiebreak in Durchgang zwei und gewann schließlich mit 16:14 im fünften Satz.

32 Titel im Einzel hat Roddick am Ende seiner Karriere in der Bilanz vermerkt gehabt, seit 2017 ist er Mitglied der International Tennis Hall of Fame in Newport. Geblieben ist aber auch ein wahrer Zitatenschatz, immer unterfüttert mit einer großen Portion Selbstironie. Ein Beispiel? "Ich bin der erfolgreichste schlechte Spieler aller Zeiten." 

von tennisnet.com

Sonntag
30.08.2020, 20:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.08.2020, 16:46 Uhr