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Angelique Kerber bei Australian Open weiterhin souverän - Drittrundeneinzug nach Zweisatzsieg

Es war ein besonderer Erfolg und weiterer Meilenstein in der Karriere der Kielerin: Beim 6:2, 6:3 gegen die Qualifikantin Beatriz Haddad Maia (Brasilien) schaffte Kerber den 100. Grand-Slam-Sieg in ihrer Laufbahn. "Das zeigt, dass ich alt werde", sagte sie schmunzelnd. Hier gehts zum Liveticker.

von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet: 16.01.2019, 11:44 Uhr

Angelique Kerber bei den Australian Open
© Jürgen Hasenkopf
Angelique Kerber bei den Australian Open

Nach 1:20 Stunden verwandelte die Wimbledonsiegerin im Linkshänderinnen-Duell ihren ersten Matchball. 

Nächste Gegnerin von Kerber ist an ihrem 31. Geburtstag am Freitag überraschend Wildcard-Inhaberin Kimberly Birrell (Australien), die die Kroatin Donna Vekic (6:4, 4:6, 6:1) bezwungen hatte. Die in Düsseldorf geborene Birrell steht derzeit an Position 240 des WTA-Rankings. 

"Wir werden beide das Spiel genießen. Sie mit dem Heimvorteil, ich wegen meines Geburtstages. Erst konzentriere ich mich auf das Match, dann gehe ich mit meinem Team Abendessen“, sagte sie, die in den vergangenen Jahren immer an ihrem besonderen Tag gespielt und auch gewonnen hatte: "Vielleicht ist das ein gutes Omen."

Kein Wiedersehen mit Ex-Trainer Beltz in nächster Runde

Damit kommt es für Kerber im Spiel um den Sprung ins Achtelfinale auch nicht zu einem Wiedersehen mit Ex-Coach Torben Beltz, der inzwischen Vekic trainiert.

Zwei Tage nach ihrem lockeren Auftaktsieg war Kerber am Mittwoch in der Rod Laver Arena in prominenter Gesellschaft. Vor ihr spielte Roger Federer - nach ihr dann Rafael Nadal.

Und "Angie" begann in der Night-Session-Partie gegen Hardhitterin Haddad Maia druckvoll. Die 1,85 Meter große Brasilianerin riskierte bei ihrer fünften Hauptfeldteilnahme in einem Major-Tournament viel und zwang die deutsche Nummer in intensive Ballwechsel.

Kerber nahm Haddad Maia sofort das Aufschlagspiel ab, nachdem die Außenseiterin beim fünften Breakball  gegen sich einen Stopp ins Netz setzte.

Kerber mit guter Aufschlagquote

Wie bereits in ihrem Auftaktspiel servierte Kerber am Ort ihres ersten Grand-Slam-Triumphs stabil und im Schnitt auch härter als in der vergangenen Saison. Auch ein Verdienst ihres neuen Trainers Rainer Schüttler, der 2003 selbst im Australian-Open-Finale gestanden hatte, dort aber gegen André Agassi chancenlos war.

Kerber hatte keine Mühe, ihre eigenen Aufschlagspiele durchzubringen. Wenn sie sich im ersten Durchgang überhaupt etwas vorwerfen konnte, dann die Quote beim Verwerten ihrer Breakchancen (2 von 12).

Das sechste Spiel zum Beispiel ging zehnmal über Einstand und dauerte 14 Minuten. Am Ende gewann es Haddad Maia.

Doch davon ließ sich die Weltranglistenzweite nicht schocken. Nach 47 Minuten profitierte sie beim ersten Satzball von einem Vorhandfehler der Weltranglisten-195. aus Rio de Janeiro. Kerber unterliefen nur 6 Unforced Errors (insgesamt 10 bei 16 Winnern) .

Auch in der Folge war die dreimalige Major-Championesse die konstantere Spielerin, die Haddad Maia immer wieder zu Fehlern zwang.

Beim 1:1 musste Kerber den ersten und einzigen Breakball abwehren. Danach ließ sie nichts mehr anbrennen und brachte das Match nach dem Break zum 5:3 sicher nach Hause. 

Kerber ist die achte noch aktive Spielerin, die nun 100 Matchsiege (41 Niederlagen) bei einem Grand Slam vorzuweisen hat. Die Statistik führt Serena Williams mit 332:45 Erfolgen vor Venus Williams (267:72) sowie Maria Sharapova (195:49) an.  

von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Mittwoch
16.01.2019, 10:36 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.01.2019, 11:44 Uhr