Angelique Kerber: "Schwangerschaft ist keine Verletzung"

Angelique Kerber hat in einem aktuellen Interview nochmals ihr Bestreben geäußert, auch als Mutter wieder auf die Tour zurückzukehren.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 31.10.2022, 09:59 Uhr

Angelique Kerber muss am Dienstag ihr Erstrundenmatch in Bad Homburg beenden
© Getty Images
Angelique Kerber

Als Vorbilder nannte sie dabei Kim Clijsters, Tatjana Maria und Serena Williams - "sie bewies, dass Muttersein und ein Platz weit oben in der Weltrangliste sich nicht ausschließen", so Kerber in einem Interview mit dem aktuellen Stern. "Immer mehr Spielerinnen machen vor, dass man als Mutter ins Tennisgeschäft zurückkehren kann. Ich möchte eine von ihnen sein und zeigen, dass beides möglich ist." Ihr Team werde sie dafür vergrößern müssen, um den Alltag anders zu organisieren.

Die Einstufung der WTA, dass Schwangere quasi als verletzt gelten (und ebenso nur für eine geringe Anzahl an Turnieren ihr Proteted Ranking nutzen können), prangerte auch Kerber an. Die WTA habe diesbezüglich "Nachholbedarf", sagte sie, man arbeite ihres Wissens aber an einer Neuregelung. "Die ist nötig, denn eine Schwangerschaft ist keine Verletzung."

Sie selbst plane langfristig mit den Olympischen Spielen 2024 in Paris und hoffe, bereits vorher einige Grand-Slam-Turniere zu spielen. "Der Weg wird nicht leicht. Aber wer meine Karriere verfolgt, weiß, dass man immer mit einem Kerber-Comeback rechnen muss."

Kerber über Tennis und Familie: "Mittlerweile verstanden, wie sich beides vereinen lässt"

Kerber, die bald ihre Autobiografie veröffentlicht, sprach auch über die Schwierigkeit von Beziehungen im Tennisbusiness. Grund: das viele Reisen, rund 40 Wochen im Jahr. "Das hält auch die stärkste Partnerschaft nicht aus", so die 34-Jährige. Männer hätten es da leichter, weil die Frauen und Familien eher mitreisen würden. "Ich hätte für einige Beziehungen Turniere sausen lassen können, aber ich wollte nicht. Der Sport stand für mich an oberster Stelle. Doch mittlerweile habe ich verstanden, wie sich beides vereinen lässt."

Kerbers Partner Franco Bianco arbeitet auch im Sportbusiness. "Für mich ist es wichtig, dass jeder in seinem Bereich arbeitet und unabhängig ist", so Kerber. "Es hilft aber, das Leben mit jemandem zu teilen, der den gleichen Weg geht und versteht, wie man sich dabei unterstützen kann."

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von Florian Goosmann

Montag
31.10.2022, 13:36 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.10.2022, 09:59 Uhr

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