"Angry" Aryna: Sabalenka triumphiert und träumt
Nach dem Turniersieg in Madrid nimmt Aryna Sabalenka Roland Garros ins Visier. Die Chancen auf den größten Sandplatztitel stehen für die Nummer eins der Tenniswelt so gut wie nie zuvor.
von SID
zuletzt bearbeitet:
04.05.2025, 19:37 Uhr

Den Glücksmoment nach dem Matchball kostete Aryna Sabalenka mit erhobenen Armen aus, schickte einen Kuss in den Himmel und nahm die Gratulation ihrer Gegnerin Coco Gauff entgegen. Doch an die Siege in der Höhe von Madrid, wo die Bälle schneller fliegen und ihre kraftvollen Schläge mehr Wirkung als bei anderen Turnieren entfalten, hat sich die weltbeste Tennisspielerin gewöhnt.
Sabalenka, die am Montag ihren 27. Geburtstag feiert, hat längst ein anderes Ziel ins Auge gefasst: Roland Garros. Das Sandplatzreich in Paris will die Belarussin in diesem Jahr endlich erobern - und ihre Chancen standen noch nie so gut. Iga Swiatek, die seit 2020 vier von fünf Titeln bei den French Open gewonnen hat, ist in die Krise gerutscht, Sabalenka dagegen auf der Höhe ihrer Schaffenskraft, das bewies sie in Madrid.
Sabalenka mit riesigem Vorsprung auf Swiatek
Zum dritten Mal triumphierte sie in der Caja Mágica, im Finale am Samstag schlug sie Gauff (USA) mit 6:3, 7:6 (3). In Paris ist das Halbfinale 2023 ihr bislang bestes Ergebnis, doch "in meinem Kopf, in meinen Träumen", sagt Sabalenka, könne sie auch dort gewinnen. Nur: "Manchmal ist die Realität dann doch eine andere."
Das war sie zumindest - aber da herrschte Swiatek noch. Spätestens nach ihrer Dopingsperre im vergangenen Herbst ist die Polin aber aus dem Tritt geraten, längst dominiert Sabalenka, mittlerweile hat sie in der Weltrangliste fast 4000 Punkte Vorsprung auf Swiatek. In diesem Jahr hat sie schon in Brisbane, Miami und Madrid gewonnen, doch Motivation zieht sie aus einer bitteren Niederlage.
Das verlorene Finale der Australian Open gegen Madison Keys wollte sie "nicht akzeptieren", sagt Sabalenka. Danach sei sie "hungrig" geworden - und: "angry" (wütend). Das allerdings "auf die gute Art, und am Ende hat es mich angetrieben, härter zu arbeiten". Eine kompromisslose Angreiferin war Sabalenka immer schon, mittlerweile zeigt sie aber auch weit hinter der Grundlinie Entfesselungskünste.
“Sehr zufrieden mit meinem Spiel”
"Es ist sehr wichtig, nicht nur offensiv zu spielen, sondern in den entscheidenden Momenten auch gut zu verteidigen und tief zu graben, um ein paar Punkte zu klauen", sagt Sabalenka und fügt hinzu: "Das stärkt definitiv das Selbstvertrauen." Davon hat sie genug, ebenso wie Ehrgeiz und die Liebe für Herausforderungen. Roland Garros (ab 25. Mai) ist so eine, dafür trainiert Sabalenka.
"Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel, aber ich glaube: Der Schlüssel für mich war, dass ich immer nach Möglichkeiten gesucht habe, mich zu verbessern. Und jetzt will ich noch besser werden." Damit auch der Traum vom Titel in Paris Wirklichkeit wird.