Anna-Lena Grönefeld beendet ihre Tenniskarriere

Anna-Lena Grönefeld, eine der erfolgreichsten Doppelspielerinnen, hat ihr Karriereende bekannt gegeben.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 05.12.2019, 13:46 Uhr

Anna-Lena Grönefeld
© Getty Images
Anna-Lena Grönefeld

„Dieses kleine Mädchen hatte Träume! Die letzten 18 Jahre durfte sie einen davon leben! Jetzt ist es aber für sie an der Zeit, sich hoffentlich einen anderen Traum, nämlich den einer eigenen Familie, zu erfüllen. Ich bedanke mich bei allen, die mich immer unterstützt haben, egal ob es gute oder nicht so gute Zeiten waren! Meine Familie, Freunde und euch alle! Danke!", schrieb Grönefeld auf Twitter./

Die 34-Jährige blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, vor allem im Mixed und Doppel. 2009 gewann sie in Wimbledon im Mixed (mit Mark Knowles), 2014 bei den French Open (mit Jean-Julien Rojer). Im Doppel erreichte sie sieben Halbfinals bei den Majors, drei Stück davon in Wimbledon.

Bei ihrem letzten Turnier, den WTA Finals in Shenzhen, spielte sich Grönefeld an der Seite von Demi Schuurs bis ins Halbfinale vor. Auch im deutschen Fed-Cup-Team war die Nordhornerin eine feste Größe. Privat ist Grönefeld seit 2018 mit Ingo Herzgerodt, Trainer an der TennisBase Hannover, verheiratet.

Psycho-Terror verhindert im Einzel noch mehr

Im Einzel schaffte es Grönefeld bis auf Platz 14 im WTA-Ranking, 2006 stand sie im Viertelfinale der French Open. Probleme mit ihrem damaligen Coach Rafael Font de Mora machten Grönefeld danach schwer zu schaffen. „Für Font de Mora war ich sein Besitz, sein Projekt. Ich habe später auch in seinem Haus gewohnt, so dass er mich auf Schritt und Tritt voll unter Kontrolle hatte. Ich habe unter ihm nur noch wie eine Marionette funktioniert“, sagte sie 2007 gegenüber dem Kicker. Psychische und physische Probleme und ein Absturz im Ranking waren die Folge. 2011 entschied Grönefeld, sich nur noch aufs Doppel zu konzentrieren.

Grönefeld will künftig als Beraterin ihr Engagement des Tennisverbandes Niedersachsen-Bremen (TNB) erweitern. Als Jugendliche hat sie im damaligen Niedersächsischen Tennisverband alle Förderstationen durchlaufen; Landestrainer war damals Lars Gruner, der auch heute noch die Talente in der TennisBase Hannover ausbildet. „Allein aus diesem Grund werde ich mit dem Tennis immer eng verbunden bleiben und gerade auch die Nachwuchsspieler hier im Verband beobachten“, wird Grönefeld in einer Presseaussendung des TNB zitiert.

von Florian Goosmann

Donnerstag
05.12.2019, 13:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.12.2019, 13:46 Uhr