Aoi Ito auf den Spuren von Su-Wei Hsieh?

Bei den beiden WTA-1000er-Events in Montreal und Cincinnati entnervte die Japanerin Aoi Ito mit ihrer Spielweise auch arrivierte Spielerinnen. Bei ihrem unkonventionellen Vorgehen liegt ein Vergleich mit der Taiwanesin Su-Wei Hsieh nahe.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 16.08.2025, 03:30 Uhr

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Mit ihrer unkonventionellen Spielweise erinnert die Japanerin Aoi Ito an die Taiwanesin Su-Wei Hsieh.

Die Liste der Spielerinnen, die in den vergangenen Jahren sportlich am liebsten einen weiten Bogen um die Taiwanesin Su-Wei Hsieh gemacht hätten, dürfte nicht allzu kurz ausgefallen sein. Mit ihrem gefühlvollen und variablen Spiel, bei dem sie oft mit dem Tempo der Schläge ihrer Gegnerinnen operierte und auch auf der Vorhand-Seite gerne zum Slice- oder Chip-Ball griff, stellte sie viele Profispielerinnen auf der WTA-Tour vor eine große Herausforderung.

Obwohl die ehemalige Nr. 1 und immerhin noch aktuelle Nr. 11 im Doppel-Ranking ihren Rückzug vom Einzel, wo sie es auch immerhin bis auf Platz 23 schaffte, bereits vollzogen hat, scheint es für die WTA-Spielerinnen in den Einzelfeldern der großen Turniere bezüglich dieser unangenehmen Spielweise immer noch keine Entwarnung zu geben, wie jüngst Jasmine Paolini beim 1000er-Event in Montreal leidlich erfahren musste.

Als klare Favoritin ging die zweimalige Grand-Slam-Finalistin aus dem Vorjahr in die Zweitrunden-Partie gegen Aoi Ito. Dennoch tat sich die 29-jährige von Beginn an schwer gegen die Japanerin, die auf der Vorhand-Seite überwiegend mit Slice und gechippten Bällen agiert und auch den Mondball immer wieder als legitimes Mittel einsetzt. Und obwohl die Italienerin insgesamt knapp zweieinhalb Stunden bei drei Sätzen Zeit hatte, sich etwas gegen das unkonventionelle Spiel der Weltranglisten-94. einfallen zu lassen, musste sie sich dennoch in drei Sätzen geschlagen geben. Auch die erfahrene Russin Anastasia Pavlyuchenkova fand beim 1000er-Turnier in Cincinnati bei ihrer Dreisatz-Niederlage kein adäquates Mittel, ehe die Australian Open-Siegerin Madison Keys eine Runde später dem Lauf der 21-Jährigen Ito mit einem glatten Zweisatz-Sieg ein Ende bereitete.

Mit ihrer Platzierung innerhalb der Top 100 der Weltrangliste mit ihren gerade mal 21 Jahren dürfte der sportliche Weg von Ito gerade erst so richtig begonnen haben. Wie weit es mit ihrer cleveren Spielweise jedoch ohne durchschlagende Power in ihren Schlägen reichen wird, ist noch schwer abzuschätzen. Mit dem hergestellten Vergleich zur 39-jährigen Su-Wei Hsieh dürfte die junge Japanerin angesichts der großen Erfolge der Taiwanesin aktuell jedoch sehr gut leben können.

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Samstag
16.08.2025, 17:15 Uhr
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