ATP: Andy Murray fordert mehr Respekt für Richard Gasquet ein
Andy Murray fand in einer Pressekonferenz beim ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells lobende Worte für seinen Quasi-Altersgenossen Richard Gasquet.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 11.03.2023, 19:12 Uhr

Richard Gasquet und Andy Murray entspringen der selben Tennisgeneration - der Franzose ist knapp ein Jahr älter als der 35-jährige Schotte - und auch im aktuellen ATP-Ranking liegen die beiden nicht gar so weit auseinander. Während der Brite derzeit auf Rang 55 der Weltrangliste anzutreffen ist, liegt Gasquet - auch aufgrund seines doch etwas überraschenden Turniersiegs in Auckland Mitte Jänner - an Position 43 der ATP-Charts.
Auf die komplette Vita gesehen, war jedoch Murray der weit erfolgreichere Spieler: Nicht nur, dass er immerhin 41 Wochen die Nummer-eins-Platzierung in der Männerrangliste inne hatte, gewann "Sir Andy" auch drei Grand-Slam-Titel (2x Wimbledon, 1x US-Open) und zweimal die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen (2012 in London, 2016 in Rio de Janeiro). Der Südfranzose stand hingegen "nur" dreimal in Major-Halbfinals (ebenfalls 2x Wimbledon und 1x US-Open), die Olympischen Spiele hatte er während seiner Karriere nie wirklich am Schirm.
"Glaube, er wird stark unterschätzt"
Besonders als Junior hatte Gasquet so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Als Profi konnte er, wie es oftmals passiert, dieses Versprechen allerdings nie ganz einlösen. Platz sieben im ATP-Computer war die höchste Sprosse, die der zeitweise als südländischer Lebemann verschrieene 36-Jährige erklimmen konnte. Dennoch - oder gerade deswegen - fordert Murray mehr Achtung für die Leistungen seines langjährigen Kontrahenten ein: "Er liebt das Spiel immer noch, und ich glaube, er wird stark unterschätzt."
"Ich war sehr glücklich, als ich erfuhr, dass Richard das Turnier in Auckland Anfang des Jahres gewonnen hat, denn ich glaube, dass er nicht den Respekt bekommt, den er verdient", so der ehemalige Weltranglisten-Erste. Er habe sehr viel Talent, war viele Jahre lang ein großartiger Spieler und es sei schön zu sehen, dass ein Spieler seines Kalibers in diesem Alter wieder zurückkomme.
Übrigens: Murray und Gasquet sind seit 2005 insgesamt 13 mal auf ATP-Tour-Ebene aneinander geraten - neunmal davon war der Mann aus Großbritannien der Sieger. In der zweiten Runde des aktuell ausgetragenen ATP-Masters-1000-Turniers in Indian Wells trifft Murray in der zweiten Runde auf den Moldauer Radu Albot, Gasquet muss sich gegen den an elf gereihten Italiener Jannik Sinner beweisen.