ATP Basel: Schweizer Festspiele! Entfesselter Stan Wawrinka schockt Casper Ruud
Stan Wawrinka steht nach einer beeindruckenden Vorstellung genauso in der zweiten Runde des ATP-500-Events von Basel wie Landsmann Dominic Stricker. Stan the Man warf sensationell Casper Ruud aus dem Turnier.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
25.10.2022, 22:01 Uhr

Von Michael Rothschädl aus Basel
Die ersten beiden Matches mit Schweizer Beteiligung haben am Dienstag bereits gehörig vorgelegt. Zum Start in den Spieltag gelang Jerome Kym an der Seite von Leandro Riedi die Sensation gegen das starke Duo Zeballos/Granollers. Und dann heizte Youngster Dominic Stricker der St. Jakobshalle gewaltig ein - der erst 20-Jährige überraschte gegen Maxime Cressy und löste mit einem 7:6 (4) und 6:3 sein Zweitrundenticket.
Und so war es an Stan Wawrinka, im vorletzten Einzel des Tages für einen makellosen Spieltag aus Schweizer Sicht zu sorgen. Die Aufgabe für den dreifachen Grand-Slam-Sieger hätte dabei aber kaum schwerer ausfallen können, Wawrinka musste sich bereits zum Aufktakt mit der Nummer zwei des Turniers, der Nummer drei der Welt, Casper Ruud messen.
Wawrinka mit Auftakt nach Maß
Der ehemalige Weltranglistendritte nahm diese Herausforderung blendend an, konnte zunächst in seienn Aufschlagspielen immer wieder mit guten Services zu einfachen Punkten kommen - und war dann im richtigen Moment hellwach. Casper Ruud leistete sich Mitte des ersten Satzes nämlich eine kurze Unachtsamkeit und würde dafür prompt mit dem Break bestraft. Und weil Wawrinka bei eigenem Aufschlag weiterhin nichts zuließ, ging Abschnitt eins nach ziemlich exakt 40 Minuten an den Lokalmatador.
Mittlerweile war die St. Jakobshalle nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt, nahezu jeder Rückhandschuss Wawrinkas wurde von ehrfürchtigem Raunen von den Rängen begleitet. Kurzum: Casper Ruud sah sich zusehends mit dem vielzitierten Hexenkessel konfrontiert. Der weiter dadurch verstärkt wurde, dass der Weltranglistendritte auch weiterhin bei Aufschlag Wawrinka kaum etwas ausrichten konnte.
Wawrinka eiskalt
Die erste brenzlige Situation für den Schweizer ließ folgerichtig lange auf sich warten. Genauer gesagt bis zum Stand von 2:3, als er dreifache Major-Champion ein 40:0 etwas zu locker anging, beim Stand von 40:30 aber einen guten Aufschlag fand. Kontrahent Ruud hingegen agierte nun äußerst sattelfest.
Bis zum Stand von 4:4. Dann unterlief dem Norweger nämlich ein katastrophales Aufschlagspiel. Wawrinka schlug eiskalt zu - und schaffte zu Null das entscheidende Break. Denn: der Schweizer ließ im folgenden Game rein gar nichts anbrennen. Und löste sensationell das Ticket für die zweite Runde. Damit dürfen die Schweizer Turnierveranstalter auf einen höchst erfolgreichen zweiten Tag zurückblicken. MIt einer 3-aus-3-Ausbeute am Center Court.
