ATP-Bonus-Pools – das Taschengeld für die Top-Stars

Die Association of Tennis Professionals (ATP) schüttet am Saisonende zusätzliche Prämien für die topgerankten Spieler in den Turnier-Kategorien der 500er und 1000er-Turniere über eigene Pools aus. Es bleibt die Frage, ob die zusätzlichen Zuwendungen an die absoluten Top-Spieler nicht besser an „bedürftigere“ Spielerkollegen verteilt werden sollten.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 06.11.2023, 12:42 Uhr

Für Daniil Medvedev und Jannik Sinner machte sich die Finalteilnahme in Wien doppelt bezahlt.
© Getty Images
Für Daniil Medvedev und Jannik Sinner machte sich die Finalteilnahme in Wien doppelt bezahlt.

Bestimmt dürfte sich Daniil Medvedev auch im Nachhinein über die Final-Niederlage gegen den Südtiroler Jannik Sinner bei den Erste Bank Open in Wien ordentlich gegrämt haben. Zumindest der Blick auf eine der vielen Rankings dürfte ihm zumindest aus finanzieller Sicht etwas Trost spenden. Mit seiner Final-Teilnahme in der Wiener Stadthalle übernahm der 27-jährige, auch aufgrund der Titel in Rotterdam und Dubai, den finalen Platz an der Sonne im sogenannten ATP-500-Bonus-Pool. Dieser umfasst in dieser Spielzeit insgesamt 1,3 Millionen US-Dollar und wird an die fünf bestplatzierten Spieler verteilt, die bei den 13 Turnieren in dieser Kategorie am erfolgreichsten abgeschnitten haben.

Während der Weltranglisten-3. aus Russland für die Top-Platzierung 600.000 US-Dollar einstreichen darf, teilen sich die dahinter platzierten Spieler Carlos Alcaraz, Jannik Sinner, Alexander Zverev und Alex de Minaur die restlichen 700.000 auf. Teilnahmeberechtigt am Pool sind Spieler, die mindestens an vier 500er-Events teilgenommen haben, darunter eines nach den US Open.

Solche Zuwendungen an die absoluten Top-Spieler lösen immer wieder Diskussionen über eine breitere Verteilung der Gelder an sämtliche Spieler auf dem ATP-Circuit aus. Jedoch kann man den absoluten Stars der Szene zugutehalten, dass es ihre Namen sind, die weltweit die Arenen füllen und somit auch den Großteil des Geldes einspielen. Mit der ATP-Rente hat die Spielerorganisation bereits einen Pool eingerichtet, von dem auch zahlreiche Spieler profitieren, die nicht den Sprung in die absolute Weltspitze geschafft haben.

Zusätzliches Wasser auf die Mühlen der Kritiker bringt die Existenz des ATP-Pools für die 1000er-Turniere. Dort werden insgesamt 20 Millionen US-Dollar an die besten 30 teilnahmeberechtigten Spieler verteilt. Auch dort darf Medvedev, der aktuell auf Platz 2 hinter Carlos Alcaraz liegt, mit einem ordentlichen Zahltag rechnen. Bei den ATP-Finals in Turin hat der US Open-Sieger von 2021 sogar noch gute Chancen, auf Platz 1 in diesem Ranking zu klettern.

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Montag
06.11.2023, 17:35 Uhr
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