ATP Challenger Eckental: Andersons Nachfolger wird immer besser

Lloyd Harris gehört zu Spielernamen im Herrentennis, die man sich für die kommende Saison bereits vormerken darf. Der 22-jährige Südafrikaner spielt sein bisher bestes Jahr im Profizirkus und schlägt in dieser Woche auf der Jagd nach seinem zweiten Titel in 2019 beim ATP-Challenger im bayerischen Eckental auf.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 02.11.2019, 09:06 Uhr

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Lloyd Harris, südafrikanische Nummer zwei
© Florian Heer
Lloyd Harris, südafrikanische Nummer zwei

Von Florian Heer aus Eckental

„Es war eine gute Saison“, erzählt Harris nach seinem Viertelfinalerfolg in drei Sätzen gegen den formstarken Slowaken Lukas Lacko, der vor zwei Wochen beim Teppichturnier in Ismaning erfolgreich war.

„Es gab Höhen und Tiefen. Gute, aber auch schwierige Monate. Bei den French Open habe ich es in die zweite Runde geschafft. Ein besonderes Match war aber der Auftritt in Wimbledon gegen Roger Federer. Ich hatte ganz gut gespielt und mir ein paar Chancen erarbeitet. Außerdem konnte ich in Chengdu mein erstes Halbfinale auf der ATP-Tour erreichen. Das waren wohl meine Highlights und Schlüsselerlebnisse des Jahres.“

Harris, der zurzeit auf Platz 103 in der ATP-Weltrangliste rangiert, aber auch schon unter den Top-100 auftauchte, war in allen Hauptfeldern der Grand-Slam-Turniere zu finden. „Die Australian Open waren schon besonders schön. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Wenn ich mich nach meinem ersten Jahr für ein Slam entscheiden müsste, dann würde meine Wahl auf Melbourne fallen“, so der Lockenkopf aus Kapstadt.

Start beim ATP-Cup

Auch die neue Saison wird Harris down under beginnen. Der Jungstar ist die Nummer zwei seines Landes nach Kevin Anderson und wird aller Voraussicht nach Südafrika beim ATP-Cup im Januar vertreten.

„Ich verspreche mir viel von dem Event. Es fand ein gewisser Hype um die Veranstaltung statt. Es werden viele große Namen am Start sein und man kann einen starken Wettbewerb erwarten. Es ist eine aufregende Art und Weise noch vor den Australian Open in die neue Saison zu starten“, so Harris.

Tennis in Südafrika wieder im Aufwind

Angesprochen auf den Stellewert des Tennis in seinem Heimatland, wo zurzeit kein ATP-Tour-Event oder ATP-Challenger-Turnier stattfindet, hat Harris die Hoffnung auf Besserung. „Ich spüre, dass Tennis in Südafrika eine Art Wiederbelebung erfährt. Der Sport hat es in den letzten Jahren schwer gehabt. Früher gab es eine Vielzahl von internationalen Events. Dies hat sich auch in den Resultaten niedergeschlagen und es gab viele Weltklassespieler aus Südafrika. Mehr als heute. Langsam aber sicher werden wieder mehr Anstrengungen übernommen den Sport im Land weiterzuentwickeln. Kevin Anderson, Raven Klaasen und ich versuchen dabei eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Wir versuchen den Kids im Land zu zeigen, dass der Weg ins Profi-Tennis möglich ist. Wir suchen weiterhin nach jungen Leuten, die eines Tages in unsere Fußstapfen treten können.“

2020 als Meilenstein in der Karriere

Dabei hat Harris selbst noch viele Jahre auf der Tour vor sich. Für 2020 gilt es aber vorerst den Aufwärtstrend weiter zu bestätigen. „Ich habe jetzt mein erstes volles Jahr auf der ATP-Tour gespielt. Diese Saison habe ich genutzt, um mich an das Top-Level zu gewöhnen, quasi einen Fuß in die Tür zu bekommen. Gerade in den letzten Monaten habe ich mein bestes Spiel abrufen können. Ich freue mich schon darauf im nächsten Jahr daran anzuknüpfen. Ich konnte viel Selbstvertrauen tanken, Erfahrungen bei den Grand-Slams sammeln und werde mich so gut wie möglich auf 2020 vorbereiten. Es wird ein wichtiges Jahr in meiner Karriere werden.“

von Florian Heer

Samstag
02.11.2019, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.11.2019, 09:06 Uhr