ATP-Challenger Heilbronn: Japan-Fan Philipp Kohlschreiber möchte zu Olympia

Philipp Kohlschreiber ist beim ATP-Challenger-Turnier in Heilbronn im Viertelfinale ausgeschieden. Seinen Traum, in diesem Sommer bei den Olympischen Spielen in Tokio aufzuschlagen, hat der deutsche Davis-Cup-Spieler noch nicht aufgegeben.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 15.05.2021, 08:04 Uhr

Philipp Kohlschreiber möchte nach Tokio
© NECKARCUP
Philipp Kohlschreiber möchte nach Tokio

Philipp Kohlschreiber ist beim diesjährigen NECKARCUP in Heilbronn im Viertelfinale ausgeschieden. Der 37-jährige Deutsche unterlag am Donnerstagnachmittag dem an Nummer 4 gesetzten Kolumbianer Daniel Elahi Galan nach hartem Kampf mit 6-2, 2:6, 6:7 (4).

Kohlschreiber verlässt das mit 88.520 Euro dotierte ATP-Challenger-Event, welches in den vergangenen drei Jahren jeweils die Auszeichnung als weltbestes Turnier seiner Kategorie erhalten hat, mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite erreichte die aktuelle Nummer 121 der ATP-Weltrangliste die Runde der letzten Acht zum ersten Mal seit seinem Challenger-Erfolg im australischen Bendigo im vergangenen Jahr, auf der anderen ist das Ausscheiden als Rückschlag im Kampf um ein mögliches Ticket für Olympia zu werten.

Letzte Chance auf ein Olympia-Ticket

Angesprochen auf das Sport-Highlight des Jahres in Tokio, versicherte Kohlschreiber im Laufe der Woche: „Olympia ist ein Thema. Es wird meine letzte Chance sein noch einmal antreten zu können. Deswegen würde ich es gerne wahrnehmen. Es kann bis dahin noch viel passieren“, so der Routinier aus Augsburg und ergänzt: „Rio hat mich geimpft. Das war eine tolle Erfahrung.“

Maximal vier deutsche Herren dürfen in Japan antreten. Kohlschreiber ist nach Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer und Yannick Hanfmann die Nummer fünf des Landes. Die Nominierung erfolgt strikt nach Weltranglistenposition.
Was braucht es also, damit sich am Ende doch noch eine Teilnahme ausgehen kann? „Ich muss mich an Yannick Hanfmann messen. Wir stehen in direkter Konkurrenz“, so Kohlschreiber, dem die durch die Pandemie bedingte Wettkampfpause nicht in die Karten gespielt hat. Dazu litt die ehemalige Nummer 16 der Welt auch noch unter einer Hüftverletzung.  

„Letztes Jahr war ich locker qualifiziert. Jetzt gibt es neue Regeln. Das ist unglücklich und schade. Ich konnte ein halbes Jahr nicht spielen. Das System macht es ziemlich schwierig wieder nach oben zu kommen. Jetzt gilt es zwei Turniere in Folge zu gewinnen. Ein Viertelfinale bei den French Open würde wohl auch reichen“, spekulierte Kohlschreiber in Heilbronn.

Japan-Fan Kohlschreiber

Einen besonderen Anreiz stellt für den bayerischen Schwaben auch der Austragungsort dar. „Ich bin Japan-Fan“, gibt Kohlschreiber zu Protokoll. Die Küche und die Tradition, die gelebt wird, begeistern ihn im Besonderen. „Es ist ein sauberes Land mit einem freundlichen Volk. Man sieht Polizisten ohne Waffen. Klar, wird dort auch viel geschuftet, aber die Lebensqualität scheint sehr hoch zu sein.“

Nach dem Ausscheiden beim NECKARCUP muss Kohlschreiber auf gute Ergebnisse in den nächsten zwei Wochen hoffen. Im weiteren Saisonverlauf auch auf die ein oder andere Wild Card bei den deutschen Turnieren in Stuttgart, Halle und Hamburg. „Mit meinem Protected Ranking kann ich in Wimbledon und bei den US Open im Hauptfeld starten. Der Terminplan steht“, sagt Kohlschreiber.

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Kohlschreiber Philipp

von Florian Heer

Samstag
15.05.2021, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.05.2021, 08:04 Uhr

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