ATP-Challenger-Tour: Andrea Gaudenzi relativiert seinen umstrittenen Standpunkt

Nach den zahlreich kritisierten Äußerungen Andrea Gaudenzis zur ATP-Challenger-Tour rudert der ATP-Boss zumindest offiziell ein paar Bootslängen zurück.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 17.01.2022, 17:56 Uhr

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ATP-Boss Andrea Gaudenzi - flankiert von Alexander Zverev und Daniil Medvedev bei den ATP Finals in Turin

Die Challenger-Tour sei wie eine Universität, auf der man den Job richtig erlernt, um ihn dann auf der ATP-Tour auszuüben. Diese und andere Aussagen zur ATP-Challenger-Tour nahmen Spieler und Funktionäre dem ATP-Boss Andrea Gaudenzi durchaus übel. In einem Interview Mitte Dezember stellte der Italiener der 2. Liga des Tennissports kein gutes Zeugnis aus. Für den despektierliche Unterton in den Wortspenden Gaudenzis erntete der ehemalige Spitzenspieler teils deftig-zynische Bemerkungen.

„Vielleicht ist er zu sehr damit beschäftigt, alle 1000er in zweiwöchige Events umzuwandeln, was die Anzahl der Turniere noch weiter reduzieren würde“, twitterte etwa der ehemalige australische Doppel-Spezialist Paul McNamee. Nicht ganz ein Monat später ist Gaudenzi um Klarstellung bemüht, relativiert seine Aussagen in einem Interview mit ATP Media: "Die Challenger Tour ist entscheidend für den Erfolg des Tennissports, da sie der Weg zur ATP Tour ist, ohne sie kann unser Sport nicht gedeihen."

Verbesserungen und erhöhte Spielereinnahmen?

"Ich weiß, wie hart die Konkurrenz auf diesem Niveau ist, da ich selbst in meiner Karriere viele Challenger gespielt habe. Ich habe größten Respekt vor den Spielern und vor den Organisatoren von Turnieren auf dieser Ebene, die extrem hart arbeiten", möchte sich die ehemalige Nummer 18 der Welt richtig verstanden wissen. "Bezogen auf die Anzahl der finanziell unterstützten Athleten ist es wahr, dass Tennis nicht auf dem gleichen Level ist wie Mannschaftssportarten wie Fußball, American Football oder Basketball."

"Die Verbesserung der finanziellen Nachhaltigkeit auf den unteren Ebenen des Tennissports läuft - durch die Umverteilung der an der Spitze erzielten Einnahmen - auf eine bessere Förderung und Unterstützung hinaus.Ich möchte betonen, dass das für die ATP oberste Priorität hat, und dass wir glauben, dass erhebliche Fortschritte erzielt werden können. Ich bin zuversichtlich, dass diese Arbeit zu deutlichen Verbesserungen führen wird, einschließlich erhöhter Spielereinnahmen."

Die Spieler jenseits der Top 100 würde es freuen. Mal sehen, ob den Worten nun auch wirklich Taten folgen.

von tennisnet.com

Montag
17.01.2022, 22:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.01.2022, 17:56 Uhr