ATP Challenger Triest: Maximilian Marterer im Viertelfinale

„Giornata dei tedeschi“ lautete die Überschrift am Donnerstag auf dem Campo Centrale bei den Città di Trieste. Gleich drei deutsche Spieler waren in der zweiten Runde des mit 88.520 Euro dotierten ATP-Challenger-Events in Aktion. Mit Maximilian Marterer hat einer von ihnen den Einzug in die Runde der letzten Acht geschafft. Der 25-jährige Nürnberger besiegte den Argentinier Andrea Collarini nach zwei knappen Tie-Breaks und über zwei Stunden Spielzeit mit 7-6(9), 7-6(6).

von Florian Heer aus Triest
zuletzt bearbeitet: 28.08.2020, 07:37 Uhr

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Maximilian Marterer steht beim Challenger-Event von Triest im Viertelfinale
Maximilian Marterer steht beim Challenger-Event von Triest im Viertelfinale

Marterer gibt beim Turnier in Triest sein Comeback auf dem internationalen Tenniszirkus. Bereits zum Auftakt in der Region Friaul-Julisch Venetien konnte der Schützling aus der TennisBase Oberhaching überzeugen. Mit einem glatten 6-1, 6-2 fegte er den Franzosen Hugo Gaston vom Platz.

Gelungene Re-Start

„Ich bin sehr zufrieden, wie ich in das Turnier gekommen bin“, gab Marterer im Anschluss im sachlichen Ton zu Protokoll. Auch die Teilnahme an der DTB-German-Pro-Series während der Corona-Zwangspause habe ihm geholfen seinen Rhythmus beizubehalten. Dass die nationale Turnierserie dabei ohne Experimente à la Mouratoglou auskam, mag sich nun sogar als Vorteil herausstellen.

„Es war das gleiche Spielsystem wie auf internationaler Ebene“, erklärt Marterer. „Somit befand man sich in genau den gleichen Situationen, wie es jetzt hier wieder der Fall ist. Vielleicht war man bei den nationalen Turnierserien nicht ganz so angespannt, aber prinzipiell hat es uns sehr geholfen.“

Drei Wochen auf der Challenger-Tour

Marterer, die ehemalige Nummer 45 der Welt, der nach überstandener Verletzungspause nur noch auf Platz 377 rangiert, hat das Hauptfeld des Sandplatz-Events am Golf von Triest über sein Protected-Ranking erreicht.

„Mir stehen nur eine begrenzte Anzahl dieser Möglichkeiten zur Verfügung, also muss ich meine Turnierauswahl sehr sorgfältig vorbereiten. Es fiel die Entscheidung den Re-Start hier anzugehen und weitere zwei Wochen auf der Challenger-Tour in Cordenons und Aix-en-Provence bzw. Prostejov zu spielen“, beschreibt Marterer seine weitere Planung.

Verantwortungsvolles Handeln neben dem Platz

Überhaupt freut sich der Linkshänder wieder auf das Reisen, ist sich den damit verbundenen Risiken aber durchaus bewusst und versucht in Zeiten der Pandemie verantwortungsvoll damit umzugehen.

„Wir sind mit dem Auto angereist und machen so ein wenig unser eigenes Ding. Wir versuchen uns an alle Regeln zu halten, obwohl ich mir manchmal denke, dass die Leute hier etwas unvorsichtig sind“, sagt Marterer und nennt auch Verbesserungsmöglichkeiten. „Es wäre von Vorteil, wenn die Zuschauer eine Maske tragen würde, um uns Spieler und andere zu schützen. Dafür sind es noch vertretbare Temperaturen hier. Ich fühle mich nicht unsicher, aber versuche alles mit entsprechendem Abstand anzugehen.“

Ausflüge in die überaus attraktive Hafenstadt an der oberen Adria stehen somit nicht an der Tagesordnung. „Ich bin zum ersten Mal hier und habe auch noch nicht viel gesehen, da das Gelände etwas außerhalb liegt. Für mich wird sich aber viel lediglich zwischen Hotel und Tennisplatz abspielen. Ich denke, dass ist das Vernünftigste für uns“, gibt Marterer als Parole aus.

Im Viertelfinale geht es nun gegen Italienischen Qualifikanten Riccardo Bonadio.

Hanfmann und Kamke verlieren

Yannick Hanfmann, Champion der vergangenen Woche im umbrischen Todi, ist hingegen in der zweiten Runde ausgeschieden. Der an Nummer drei gesetzte Karlsruher musste sich Mario Vilella Martinez aus Spanien in drei Sätzen mit 6-4, 3-6, 2-6 geschlagen geben. Auch Tobias Kamke ist raus. Der Lucky Loser verlor gegen Liam Broady aus Großbritannien mit 7-6(7), 6-2.

von Florian Heer aus Triest

Freitag
28.08.2020, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.08.2020, 07:37 Uhr