ATP: Die fünf Aufsteiger des Jahres 2020

Nein, Jannik Sinner wollen wir in dieser Kategorie nicht mehr anführen. Aber aus dem schier unerschöplichen italienischen Talente-Pool kommt ja schon der nächste aufregende Spieler nach.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 07.12.2020, 23:52 Uhr

Carlos Alcaraz konnte 2020 einen ganz großen Schritt nach vorne machen
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Carlos Alcaraz konnte 2020 einen ganz großen Schritt nach vorne machen

#1: Carlos Alcaraz, Spanien: Sprung von Platz 490 auf 141

Das Tennis-Jahr 2020 von Carlos Alcaraz hat in Spanien begonnen und ist ebendort zu Ende gegangen. Aber was der 17-Jährige zwischen seinem Auftaktsieg gegen Mattia Bellucci beim ITF-15.000er-Event in Manacor und der Niederlage gegen Lorenzo Giustino beim Challenger in marbella hingelegt hat, war aller Ehren wert. Herausragend die drei Challenger-Siege in Alicante, Barcelona und Triest, dazu noch das Finale in Cordenons. Und auf der ATP-Tour gab Alcaraz mit seinem Marathon-Erfolg gegen Albert Ramos-Vinolas in der ersten Runde von Rio de Janeiro ebenfalls eine erste Visitenkarte ab.

#2: Lorenzo Musetti, Italien: Sprung von Platz 363 auf 112

Wenn das Spiel von Carlos Alcaraz jenem von Rafael Nadal ähneln soll (wiewohl Alcaraz Rechtshänder ist), dann kann Lorenzo Musetti unter jenen Cracks einen vergleichbaren Spieler wählen, die eine einhändige Rückhand zelebrieren. Wie etwa Stan Wawrinka, den er nach überstandener Qualifikation beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom in der ersten Runde mit 6:0 und 7:6 (2) aus dem Tableau kegelte. Danach gewann Musetti auch noch gegen Kei Nishikori, bevor bei Dominik Koepfer Schluss war. Bereits in der Woche darauf trug sich Musetti aber ebenfalls in die Siegerlisten auf ATP-Challenger-Ebene ein: Der 19-Jährige holte den Titel in Forli.

#3: Sebastian Korda, USA: Sprung von Platz 242 auf 118

Tja, was ist höher zu bewerten für Sebastian Korda: Der Sieg beim traditionellen Challenger-Turnier in Eckental zum Saison-Abschluss? Oder der Einzug in das Achtelfinale der French Open 2020 - und das nach überstandener Qualifikation? In Paris jedenfalls machte der 20-jährige Sohn von Ex-Australian-Open-Champion Petr Korda Bekanntschaft mit dem ganz große Tennis, namentlich mit Rafael Nadal in dessen Wohnzimmer. Bis dorthin hatte Korda mit Andrea Seppi und John Isner zwei Veteranen geschlagen, gegen Pedro Martinez war er schon fast auf Augenhöhe in die Partie gegangen. In Eckental war die Konkurrenz nicht ganz so prominent. Die Siege gegen Alexei Popyrin, Ilya Ivashka und Ramkumar Ramanathan ab dem Viertelfinale fielen aber ohne Satzverlust und damit höchst beeindruckend aus.

#4: Jurij Rodionov, AUT: Sprung von Platz 328 auf 144

Jurij Rodionov ist die Corona-Pause richtig ungelegen gekommen. Denn der österreichische Linkshänder hatte auf Hartzplatz so richtig seinen Groove gefunden, die Challenger in Dallas (im Finale gegen Denis Kudla) und Morelos (im Endspiel gegen Juan Pablo Ficovich) für sich entschieden. Auch der Auftritt im österreichischen Davis-Cup-Team in Premstätten war bemerkenswert. Obwohl Rodionov im Tiebreak des dritten Satzes gegen Pablo Cuevas knapp verlor. Sein persönliches Highlight des Jahres setzte Jurij Rodionov aber im Stade Suzanne-Lenglen. Nachdem der 21-Jährige sich durch die Qualifikation gekämpft hatte, besiegte er in einem wahren Marathon Routinier Jeremy Chardy mit 10:8 im fünften Satz. Der Sieg in Wien gegen Denis Shapovalov zeigte aber auch noch einmal das große Potenzial von Rodionov auf.

#5: Thiago Seyboth Wild, BRA: Sprung von Platz 204 auf 116

Zugegeben, die letzten Wochen der Saison 2020 sind für den 20-jährigen Brasilianer nicht mehr allzu rosig verlaufen. Den letzten Matcherfolg gab es für Thiago Seyboth Wild im Halbfinale des Challengers von Aix en Provence gegen den Chilenen Alejandro Tabilo. Alles überstrahlt wird das Jahr aber vom Premierensieg auf der ATP-Tour in Santiago de Chile, wo Seyboth Wild im Endspiel Casper Ruud bezwang. Ach, ja: Der Mann mit Wohnort Rio de Janeiro war einer der ersten Spieler, die positiv auf das Corona-Virus getestet wurden.

von tennisnet.com

Dienstag
08.12.2020, 15:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.12.2020, 23:52 Uhr