ATP: Die Wachablöse kann es nur bei einem Major geben

Das ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo hat mit Stefanos Tsitsipas den nächsten neuen Sieger gebracht. Ob die neue Generation das Zepter wirklich in die Hand nehmen kann, wird sich aber erst bei den nächsten Grand-Slam-Turnieren zeigen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.04.2021, 15:11 Uhr

Einmal hat Stefanos Tsitsipas Rafael Nadal bei einem Major schon geschlagen
© Getty Images
Einmal hat Stefanos Tsitsipas Rafael Nadal bei einem Major schon geschlagen

Zwei Masters-1000-Turniere sind auf der ATP-Tour 2021 also absolviert, keines der beiden wurde von Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer gewonnen. In Miami war dies von vornherein klar, die Großen Drei verzichteten aus verschiedenen Gründen auf ein Antreten. Dass in Monte Carlo nun Stefanos Tsitsipas gewann, ist nach den gesammelten Ergebnissen des Griechen auch keine allzu große Sensation. Ja, Nadal hat mit seinen elf Siegen auch im Fürstentum ein Marke gesetzt, die nie mehr auch nur annähernd erreicht werden kann. Aber quasi unbesiegbar wie in Roland Garros ist der Spanier in Monte Carlo dann auch wieder nicht. Vor allem bei den Bedingungen, die am vergangenen Freitag im Match gegen Andrey Rublev geherrscht haben Wobei angemerkt werden muss, dass der Russe auch mental eine überragende Leistung gezeigt hatte - nach dem Comeback Nadals im zweiten Satz deutete wieder viel in Richtung des Rekord-Champions.

Bei Novak Djokovic war die Sache anders gelagert, der Auftritt gegen Daniel Evans hatte etwas vom Sonego-Erlebnis in Wien: Besonders interessiert hatte der beste Spieler der Welt seinen Dienst nicht angetreten, Djokovic leistete sich Fehler, die ihm bei einem Grand-Slam-Turnier in dieser Vielzahl garantiert nicht unterlaufen.

Konzentration auf die Majors

Und das ist nach wie vor der Knackpunkt: Djokovic war bei den Australian Open 2021 mit Ausnahme einer kurzen Phase im Viertelfinale gegen Alexander Zverev ebenso ungefährdet wie Nadal ohne Ausnahmen in Roland Garros im Herbst 2020. Die Umstände bei den US Open wenige Wochen davor sind bekannt, auch da wäre Djokovic spielerisch nur schwer zu schlagen gewesen.

Siege bei 1000ern werden immer noch gerne mitgenommen, siehe Djokovic im vergangenen Jahr in Cincinnati/New York und Rom. Und siehe vielleicht auch bei den kommenden Groß-Events  in der Caja Magical und im Foro Italico. Die Priorität liegt bei Novak Djokovic und Rafael Nadal aber mehr denn je auf den Majors.
Pete Sampras hat es dereinst vorgemacht auf seiner Jagd nach dem bestehenden Rekord von Roy Emerson. Sampras wollte die zwölf Grand-Slam-Titel des Australiers überbieten, es gelang ihm mit insgesamt 14. Über diese Dimension sind Djokovic, Federer und Nadal längst hinaus. Es gilt nun, dass Patt an der Spitze zu brechen bzw. aus Sicht des Serben, bis auf einen Titel an seine großen Konkurrenten heranzukommen.

Nadal in Paris wieder die Nummer zwei?

Wichtig könnten die Turniere in den kommenden Wochen aber vor allem aus einem Grund werden: Rafael Nadal liegt in der ATP-Weltrangliste aktuell noch auf Position drei. Bliebe dies bis zu den French Open so, könnten sich die Vorjahresfinalisten Nadal und Djokovic schon im Halbfinale begegnen. Keine besonders schöne Aussicht für beide. Für Spieler wie Tsitsipas, Rublev, Zverev und vor allem auch Dominic Thiem aber eine Möglichkeit, auf einem etwas leichteren Weg in ein Major-Endspiel zu kommen.

Die gute Nachricht für Nadal aber: Daniil Medvedev, auf Asche ohnehin keine Koryphäe, muss aufgrund eines positiven Corona-Tests bis auf weiteres aussetzen. Der Russe firmiert derzeit als Weltranglisten-Zweiter und hat nicht viele Punkte zu verteidigen. Sollte er bis Roland Garros aber gar nicht mehr anschreiben, wird Rafael Nadal das Tableau mit großer Sicherheit wieder von ganz unten aufräumen. Und den Umbruchsaspiranten sehr, sehr große Steine in den Weg legen.

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von Jens Huiber

Montag
19.04.2021, 16:35 Uhr
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