ATP Dubai: Tiefenentspannter Novak Djokovic kämpft um fünften Wüsten-Titel

Novak Djokovic wird beim ATP-500-Turnier in Dubai erstmals seit den Australian Open wieder auf der Tour aufschlagen.

von Jörg Allmeroth aus Dubai
zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 13:47 Uhr

Novak Djokovic feiert in Dubai sein Comeback
© Getty Images
Novak Djokovic

Novak Djokovic hat tiefenentspannt gewirkt, als er sich vor den ersten Ballwechseln bei den „Dubai Duty Free Championships“ im kleinen Kreis mit internationalen Presseabgesandten zusammensetzte. Warum auch nicht, diese Frage liegt nahe, schließlich hat Djokovic in diesem Jahr noch kein Wettkampfspiel verloren, er gewann mit seinem serbischen Team die Premiere des ATP Cup, danach dann auch noch die Australian Open als Einzelkämpfer.

„Ich merke selbst, dass ich mich im Moment einfach gut fühle auf dem Platz. Es ist wie immer: Siege nähren das Selbstvertrauen. Und dieses Selbstvertrauen führt zu neuen Siegen“, sagt Djokovic, „diese Geschichte kann sich allerdings, jeder weiß es im Tennis, auch genau so gut anders herum abspielen.“ Doch vorerst blickt der Weltranglisten-Erste schlicht und ergreifend „sehr zuversichtlich“ zu den nächsten Prüfungen der Saison: „Ich will die Erfolgswelle weiter reiten, keine Frage. Ich will jetzt weiter nachlegen.“ 

Djokovic über Federer: "Tennis braucht ihn"

Am besten schon gleich am Golf, wo der 32-jährige bisher schon vier Mal die Gewinnertrophäe in die Höhe gehalten hat. 2007 kam Djokovic zum ersten Mal nach Dubai, damals erreichte er das Viertelfinale, ein Jahr später rückte er unter die letzten Vier vor. Und dann gewann er das Turnier gleich drei Mal hintereinander, von 2009 bis 2011. Er löste auch in Dubai den Dauersieger Roger Federer ab, der neue Wüstenkönig hieß vorübergehend Djokovic.

Vor drei Jahren war Djokovic zuletzt Gast in der Megametropole, doch eine Augeninfektion verhinderte in letzter Sekunde seinen Start. Es war ein ähnlich überraschender Rückzug wie jetzt jener von Federer, der letzte Woche bekannt gab, wegen eines Eingriffs am Knie für etwa vier Monate vom Wettbewerbsgeschehen auszufallen. „Es kam schon ziemlich überraschend auch für mich“, sagte Djokovic, „dass er körperliche Probleme hatte, registrierte man in Melbourne. Aber diese Pause nun, das war unerwartet.“ Er hoffe auf einen raschen Genesungsprozess bei dem Schweizer, so Djokovic, „denn das Tennis braucht ihn. Roger ist Roger.“

Allerdings ist Djokovic gleichermaßen professionell ehrgeizig, um Federer dann wieder die Schau stehlen zu wollen, wenn dessen Comeback seinen Lauf nimmt. Der Serbe könnte mit weiteren Grand Slam-Siegen noch näher zu Federer aufschließen, im Moment hält Djokovic 17 Titel und Federer 20. Die besten Chancen räumen Experten dem 32-jährigen wieder in Wimbledon ein, aber auch die US Open könnten aufs Neue sein Erfolgsterrain werden. Seinen Antrieb beschreibt Djokovic dabei simpel: „Ich gehe in jede Tennisminute, ob im Training oder im Spiel, mit dem Anspruch, mich verbessern zu wollen und zu müssen. Du lernst immer dazu, du kannst auch nie auf der Stelle treten. Diese Arbeit ist ein ewiger Prozess, ein Abenteuer auch.“ 

Zweitrundenduell mit Kohlschreiber?

Djokovic sprach auch zur höheren Tennispolitik, zu den Diskussionen um Turniere und Termine. Und er ließ keinen Zweifel daran, dass er seine Meinungsmacht und seinen Einfluss geltend machen wird, um die Infrastruktur gerade zum Saisonende und zum Saisonstart zu verändern: „Auf Dauer kann es nicht sein, dass wir nur gut vier Wochen Pause haben zwischen den Serien, also zwischen dem Davis Cup und dem ATP Cup. Ich werde auf Dauer nicht bei beiden Events spielen. Diese Turniere müssen zusammengeführt werden, wie auch immer. Aber am besten eher früher als später.“

In Dubai trifft Djokovic später am Montag auf den 36-jährigen Tunesier Malik Jaziri. In der zweiten Runde könnte es zu einem Duell mit Philipp Kohlschreiber kommen – der Deutsche bekommt es in seiner Auftaktrunde mit dem Ägypter Mohamed Safwat zu tun.

Das Einzel-Tableau in Dubai

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von Jörg Allmeroth aus Dubai

Montag
24.02.2020, 13:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 13:47 Uhr

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