Andy Murray mit holprigem Auftaktsieg ins Achtelfinale
Der Superstar des ATP-Turniers in der Wiener Stadthalle bleibt diesem erhalten und ist unter den letzten 16 angelangt.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
26.10.2016, 18:09 Uhr

Von Manuel Wachta aus der Wiener Stadthalle
2014 hatte er bei seinem Erstauftritt in der Wiener Stadthalle, bei der damals letzten Ausgabe der 250er-Kategorie, den Turniersieg davongetragen. Zwei Jahre später hat Andy Murray bei den Erste Bank Open 500 einen holprigen, jedoch immerhin erfolgreichen Start in Österreichs Bundeshauptstadt hingelegt. Der topgesetzte Brite zog beim ATP-World-Tour-500-Hartplatz-Hallenturnier mit einem 6:3, 6:7 (5), 6:0 über den slowakischen Linkshänder Martin Klizan in die zweite Runde ein. Dort bekommt es der zweifache Olympiasieger, dreifache Grand-Slam-Gewinner und derzeitige Weltranglisten-Zweite am Donnerstag am Abend mit dem Franzosen Gilles Simon zu tun - einem bekannt unangenehmen, ungemein stark antizipierenden und sich bewegenden Gegner.
Erster Satzverlust nach 24 gewonnenen Sätzen in Folge
Murray musste gleich im ersten Game drei Breakbälle abwehren, hatte die Partie danach unter Kontrolle, doch verspielte im zweiten Satz seine 2:0-, 3:1-, 4:2- sowie 6:5-Führung mit Break und im Tiebreak ein 2:0, 3:1, 4:2 und 5:3, musste zu seinem Ärger in einen dritten Durchgang und zauberte Turnierdirektor Herwig Straka ein paar Schweißperlen auf die Stirn. Das Turnier muss auf seinen Topstar freilich nicht verzichten - in der Entscheidung ließ der Schotte nichts mehr anbrennen, musste nur im vierten Spiel kämpfen, verlor in den übrigen fünf Games bloß noch drei Punkte, insgesamt deren acht. Für Murray ging die tolle Serie von 24 Satzgewinnen hintereinander damit zwar zu Ende, doch nicht jene von nunmehr zwölf gewonnenen Matches am Stück, nach densouveränen Turniersiegen in Peking und Shanghai.
"Der erste Satz war hart", so Murray bei seiner Pressekonferenz nach seinem Auftaktsieg, "im zweiten war ich vorne, auch im Tiebreak, und in der späteren Phase einer Saison will man das Spiel natürlich beenden. Ich hatte die Möglichkeit, es zu tun, und ich war dazu nicht imstande, also war es am Ende des Satzes ziemlich frustrierend. Doch ich habe mich im dritten ziemlich gut wieder gesammelt und besseres Tennis als im ersten Satz gespielt." Gegen Simon erwarte er "ein hartes Match. Er spielt gerade gut, hat das Halbfinale in Shanghai erreicht und dort ein paar sehr gute Siege gefeiert, hat Wawrinka geschlagen." Die Bilanz der beiden liest sich, mit einem 15:2, zwar ziemlich eindeutig, aber "er mischt sein Spiel sehr gut ab, returniert gut, und er kämpft gut und macht es einem stets schwer. Ich werde gut spielen müssen."
Isner und Karlovic nach Krimis im Viertelfinale
Zwei Akteure haben beim Stadthallen-Turnier indes bereits das Viertelfinale erreicht - jeweils nach regelrechten Tiebreak-Krimis. Zum einen rang Aufschlagriese John Isner den spanischen Linkshänder Feliciano Lopez , der hier 2004 damals seinen ersten ATP-Titel verzeichnet hatte, mit 7:6 (1), 3:6, 7:6 (2) nieder. Der 2,08 Meter große US-Amerikaner servierte dabei stolze 31 Asse, schaffte bei insgesamt sechs Möglichkeiten kein einziges Break und ging trotzdem nach 2:13 Stunden Spielzeit als Sieger vom Platz. Isner vergab bereits bei 5:4 und 6:5 jeweils einen Matchball, sah sich dazwischen bei 5:5 und 0:30 in einer brenzligen Situation, behielt letztlich allerdings seine Nerven.
Ivo Karlovic (Kroatien/8) brachte zum einen das recht beachtliche Kunststück zuwege, gar 33 Asse ins Feld zu knallen, zum anderen im entscheidenden dritten Satz den vermeintlich völlig aussichtlosen Rückstand von 1:5 (!) gegen Damir Dzumhur (Bosnien-Herzegowina) zu einem 7:6 (6), 4:6, 7:6 (5) zu drehen - schon den ersten Abschnitt hatte er zudem nach Abwehr eines Satzballs gewonnen. Isner wartet nun auf den Sieger aus Murray gegen Simon, Karlovic trifft auf den 19-jährigen russischen Wildcard-Spieler Karen Khachanov , der denTomas-Berdych-BezwingerNikoloz Basilashvili (Georgien),Finalist der Generali Open in Kitzbühel, mit 6:2, 7:5 besiegte. Basilashvili verspielte dabei im zweiten Satz eine 5:2-Führung mit Doppelbreak samt Satzball bei eigenem Aufschlag.
Hier die Ergebnisse aus Wien: Einzel , Doppel , Einzel-Qualifikation , Doppel-Qualifikation .