ATP Finals: Rafael Nadal - „Alles ist so schnell gegangen“
Rafael Nadal hat sich nach seiner Auftaktniederlage bei den ATP Finals 2022 in Turin kämpferisch gezeigt. Will sich aber auch keinen Illusionen hingeben.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
14.11.2022, 16:45 Uhr

Natürlich hat Rafael Nadal am gar nicht so späten Montagabend in Turin auch als Verlierer noch Autogramme geschrieben. Eine wunderbare Geste, die beim Spanier längst Usus geworden ist (und die nachmittags auch Félix Auger-Aliassime übernommen hat). Die Niederlage gegen Taylor Fritz kam im Grundsatz nicht ganz unerwartet - schließlich war es erst das zweite Wettbewerbsspiel, das Nadal nach den US Open bestritten hat. Das erste war gegen Fritz´ guten Kumpel Tommy Paul in Paris-Bercy ebenfalls in die Hose gegangen.
Damit steht der 22-malige Grand-Slam-Champion am Dienstag gegen Félix Auger-Aliassime schon unter Druck, genauso wie sein Gegner, versteht sich. Denn der Kanadier hat ebenfalls einen unbefriedigenden Sonntag hinter sich. Die Pleite gegen Casper Ruud kam nach den Leistungen der letzten Wochen fast noch unerwarteter als Nadals 6:7 (3) und 1:6 am Abend.
Fritz wie der Wiedergänger von Sock
Taylor Fritz, das sei auch angemerkt, hat sich am ersten Spieltag der Finals gezeigt wie der Wiedergänger von Jack Sock. Vor allem, was Aufschlag und Vorhand anbelangt. Da war ganz viel Handgelenk im Spiel, die Bedingungen in der Halle von Turin kommen dem Amerikaner jedenfalls deutlich mehr zugute als Rafael Nadal. Was der spanische Großmeister in seiner Pressekonferenz nach dem Match auch bestätigte.
„Im Tennis und im Sport generell geht es um die Zeit“, analysierte Nadal. „Ich hatte weniger Zeit als er, um mit dem Ball das zu tun, was ich vorhatte. Mir ist es vorgekommen, als ob alles so schnell gegangen ist. Wenn das passiert, bekommt man Stress, und kann nicht mehr jene Schläge spielen, die man sich eigentlich vorgenommen hat.“
Nadal von Topgegnern gefordert
„Bei den meisten Punkten war ich in einer defensiven Position“, so Nadal weiter. Der aber andererseits darauf hinwies, dass in Turin auch in anderer Hinsicht unter besonderen Umständen gespielt wird. So sei er es nach Verletzungspausen nicht gewöhnt, schon am ersten Tag gegen einen Top-Spieler anzutreten. Aber das sei ihm in Paris-Bercy mit Tommy Paul und nun eben mit Taylor Fritz passiert.
Der nächste Versuch muss wohl schon sitzen. Denn bei einer Niederlage gegen Auger-Aliassime wird es wohl auch in diesem Jahr nichts mit dem ersten Titel bei der inoffiziellen ATP-Weltmeisterschaft für Rafael Nadal werden.