Andreas Haider-Maurer erkämpft sich Revanche gegen Dominic Thiem

Andreas Haider-Maurer besiegt bei den Generali Open in Kitzbühel zum Auftakt Joao Souza in zwei engen Sätzen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 04.08.2015, 19:01 Uhr

Von Manuel Wachta aus Kitzbühel

Die Generali Open in Kitzbühel bekommen ihren so erhofften Achtelfinal-Schlager zwischen Österreichs Nummer eins und zwei! Andreas Haider-Maurer hat beim ATP-World-Tour-250-Sandplatzevent in den Tiroler Alpen als schon vierter (Nieder-)Österreicher die zweite Runde erreicht. Der Waldviertler (ATP 58) besiegte den Brasilianer Joao Souza (ATP 88) nach 1:43-stündigem Kampf mit 7:6 (2), 6:4. Somit trifft der 28-Jährige am Mittwochabend nun auf den JungstarDominic Thiem(ATP 21), der nach dem zweiten und dritten ATP-Titel in Umag und Gstaad als Topgesetzter zunächst ein Freilos hatte. Außerdem wirdJürgen Melzer(ATP 130) gegen den SpanierNicolas Almagro(ATP 136) genauso ums Viertelfinale spielen wieDennis Novak(ATP 256) gegen den drittgereihten ItalienerFabio Fognini(ATP 27).

Physiotherapeut im doppelten Einsatz

Haider-Maurer war in Kitzbühel in den letzten zwei Jahren ins Achtelfinale gekommen, einen Erfolg, den er hiermit heuer schon mal zumindest wieder eingestellt hat. Zuvor musste er aber harte Arbeit gegen Souza verrichten, so wie im Februar beim 7:6 (4), 1:6, 6:4 im Viertelfinale des ATP-World-Tour-500-Turniers in Rio de Janeiro (Brasilien), beim bis dato einzigen Duell der beiden. Gleich zum Beginn musste „AHM“ seinen Aufschlag abgeben und sich zudem bei 2:3 wegen Fußproblemen behandeln, doch das war für ihn die Initialzündung: Nach 30:0 holte er sich im nächsten Game das Break zurück, wehrte bei 5:5 und 15:40 nochmal zwei Chancen ab, fand immer besser in Fahrt, setzte sich im Tiebreak darauf klar durch und zeigte, warum er heuer die bisher mit Abstand beste Saison in seiner Karriere verzeichnen kann.

Im zweiten Satz machte Haider-Maurer ein Break zum 0:2 diesmal sofort wett, ehe dieses Mal Souza bei 2:3 den Rat des Physiotherapeuten suchte, dabei in Richtung Magengegend deutete. In einem Marathongame wehrte „AHM“ im Spiel danach einen Breakball ab, schlug selbst als Rückschläger anschließend zu und ließ sich den Erfolg vor einem begeisterten Heimpublikum nicht mehr nehmen. „Ich habe keinen guten Start gehabt, was gegen einen so aufschlagstarken Spieler wie Souza nicht optimal ist. Ich habe mir da sehr schwer getan, weil er auch so genau serviert hat, und auch mit seinem Kick. Ich glaube, der Unterschied war heute, dass ich in den engen Situationen sicher mein Bestes gespielt habe. Im Endeffekt habe ich also auch verdient gewonnen“, meinte der Schützling vonDaniel Huberin seiner Pressekonferenz.

Haider-Maurer: „Ich brauche eine Top-Leistung“

Nur zwei Wochen nachdem Haider-Maurerim Umag-Viertelfinale im ersten Duell mit Thiem auf internationaler Ebene erschöpfungsbedingt und wegen Knieproblemen bei 7:6 (5), 1:6, 0:3 aufgeben hatte müssen, kommt es beim Heimturnier zur Revanche. „Es ist von der Auslosung her natürlich sehr schwer. Ich erwarte Dominic, speziell in seiner jetzigen Form, sehr stark, er hat seit unserer Partie kein Match mehr verloren“, wusste Haider-Maurer. „Ich glaube, dass er wirklich mit einem extremen Selbstvertrauen daherkommt, besonders, weil erletzte Woche in Gstaad auf Höhenlage gewonnen hat, ist er hier sicher sogleich gut drin. Ich weiß, ich brauche eine Top-Leistung, aber trotzdem glaube ich, dass ich für ihn auch ein gefährlicher Spieler bin und sicher auch meine Chancen habe“, will Haider-Maurer nicht klein beigeben.

Für ihn ist glasklar: „Ich gehe natürlich mit der Einstellung rein, dass ich das Match gewinnen will.“ Zudem wisse er „schon, wie er spielt, wo er seine Stärken hat, wo er vielleicht noch ein bisschen seine Schwächen hat, das ist mir schon bewusst.“ Aber „ich weiß, wie gefährlich ein Spieler ist – und ich weiß das von mir selber – wenn er viel Selbstvertrauen hat. Man überlegt weniger, speziell bei engen Ständen merkt man das, da spielt man’s einfach selbstverständlich runter – das wird er definitiv machen, er wird bei engen Situationen wahrscheinlich sehr stark spielen.“ Auch selbst habe Haider-Maurer jedoch viel Selbstvertrauen – und die angenehmere Außenseiter-Rolle: „Er ist Favorit, man erwartet sich von ihm den Sieg. Aber ich glaube, dass er mit den zwei Turniersiegen im Rücken mit wenig Druck spielt. Dennoch, wenn wer Druck hat, dann er sicherlich mehr als ich. Aber ich gehe jetzt auch nicht ohne Druck hinein.“

Fußprobleme sollten gegen Thiem nicht im Weg stehen

Etwas Sorgen bereitete Haider-Maurer vor allem im Vorfeld seines ersten Auftritts der Grund für sein Medical Timeout: „Ich habe heute Früh geglaubt, dass ich gar nicht spielen kann, weil ich so Fußschmerzen hatte“, erklärte er. Diese beruhigten sich jedoch einigermaßen, fürs Spiel gegen Thiem sollte gemäß seiner Angaben keine Gefahr bestehen. Um was für ein Problem es sich hierbei denn genau handle? „Ich habe vor vier Jahren schon links eine Faszie eingerissen. Da weiß ich, dass das sehr hartnäckig ist, ich bin damals dreieinhalb, vier Monate ausgefallen. Ich habe den Schmerz jetzt auch ein bisschen rechts, ich muss vorsichtig sein.“

Hier die Ergebnisse aus Kitzbühel:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

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