Neuerungen und Besucherrekord bei den Gerry Weber Open
Das ATP-Turnier in Halle/Westfalen schaut auf das erfolgreichste Jahr der Turniergeschichte zurück und geht ab dem nächsten Jahr neue Wege.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.06.2014, 15:07 Uhr
Turnierdirektor Ralf Weber hat die 22.Gerry Weber Openals „großartiges und mitreißendes Erlebnis" für Zuschauer und Fans charakterisiert: „Die Stimmung auf der Anlage war von der ersten bis zur letzten Minute wunderbar", sagte Weber bei der Abschluss-Pressekonferenz des ATP-World-Tour-Events am Sonntagmorgen, „vielen Besuchern habe ich die Freude richtig angemerkt, die Freude an großem Sport und großem Entertainment." Den Zuschauerzuspruch nannte Weber „herausragend", allein am Pfingstwochenende seien rund 50.000 Besucher gezählt worden. Den heutigen Finalsonntag eingeschlossen, werde nun sogar mit 110.700 Zuschauern ein neuer Rekord markiert. Der Turnierdirektor verwies auf das weltweit einmalige Angebot von Showauftritten, in diesem Jahr zählten zu den gastierenden Stars Tim Bendzko, Christina Stürmer, Milow, Marlon Roudette, voXXclub und Rea Garvey. „Das ist eine Gratiszugabe für die Zuschauer, die es nirgendwo sonst in dieser Form gibt." Um den Fans die Planung für das nächste Turnierjahr zu erleichtern, werde der Kartenvorverkauf vorgezogen und Anfang September beginnen.
Elektrisierender Tiebreak-Krimi
Ralf Weber erinnerte auch an den Besuch des ATP-Chefs Chris Kermode in Halle/Westfalen. Kermode habe es als „Offenbarung" bezeichnet, was er hier bei den Gerry Weber Open erstmals mit eigenen Augen gesehen habe: „Er war schwer beeindruckt und nannte uns als Vorbild, wie man einen modernen Tennisevent präsentiert. Nämlich mit einem Angebot, das über die reinen Tennismatches weit hinausgeht." Die Fernsehzuschauer seien von Eurosport professionell ins Bild gesetzt worden, sagte Weber, die Einschaltquoten hätten sich auf dem hohen Niveau des Vorjahres eingependelt.
Bei seiner sportlichen Bewertung strich Weber noch einmalden elektrisierenden Tiebreak-Krimi zwischen Dustin Brown und Philipp Kohlschreiber heraus, „der uns allen unvergesslich bleiben wird." Weber sagte, er habe sich über die Leistungen internationaler Stars wie Kei Nishikori und Gael Monfils, aber natürlich auch der deutschen Profis gefreut: „Sie holen traditionell bei den Gerry Weber Open das Beste aus sich heraus." Mitentscheidend für die starken Leistungen sei auch die Zufriedenheit der Spieler bei einem Turnier der kurzen, unkomplizierten Wege: „Der Begriff von der Wohlfühloase trifft das sehr genau." Besonders angetan zeigte sich Weber neben dem neunten Finaleinzug von SuperstarRoger Federer(„Er ist einfach ein Phänomen") vom Auftritt der deutschen Wildcard-Starter Peter Gojowczyk und Dustin Brown. Zur frühen Niederlage von Weltranglisten-SpitzenreiterRafael Nadalerklärte Weber: „Wenn der topgesetzte Mann nach dem ersten Spiel ausscheidet, ist das nicht schön und auch enttäuschend. Er ist auf einen Gegner getroffen, der über sich hinauswuchs", so Weber, „im nächsten Jahr, wenn zwischen dem Ende der French Open und dem Beginn der Gerry Weber Open eine Woche liegt, werden die Bedingungen für alle Spieler fairer und ausgeglichener sein."
Großes soziales Engagement
Turnierdirektor Weber sagte, die Gerry Weber Open stünden seit den ersten Turniertagen auch dafür, „Menschen zu helfen, die eher auf der Schattenseite des Lebens stehen". Das soziale Engagement sei ein „unverzichtbarer Bestandteil des Turniers, alles andere als eine Pflichtübung." Die Auszeichnungen der ATP für dieses Engagement seien „Antrieb, diese wunderbare Arbeit mit noch größerem Einsatz fortzusetzen. Unsere Spieler stehen im Übrigen voll hinter diesen Aktivitäten, sie besuchen schwerkranke Kinder oder behinderte Menschen und schenken ihnen dabei Momente des Glücks." Er strich auch die sehr enge Partnerschaft mit Roger Federer auf diesem Gebiet heraus, seit zehn Jahren unterstützten die Gerry Weber Open auch Projekte der Roger-Federer-Foundation, in diesem Jahr seien weitere Spendenschecks an Federer überreicht worden. Der Schweizer Superstar habe zu Turnierbeginn den von Bodelschwinghschen Stiftungen in Bielefeld einen zweiten „erinnerungswürdigen Besuch" abgestattet. Die Gesamtsumme aller Spenden für soziale und karitative Einrichtungen in der Turniergeschichte bezifferte Weber auf 1.243.772 Euro.
Die 22. Gerry Weber Open waren auch eine Erfolgsgeschichte in der Vermarktung, sagte Weber: „Wir haben alle 80 Logen, die verkauft werden, auch verkauft. Wir haben 7.000 VIP-Tickets abgesetzt - und wir haben Weltmarken als Sponsor-Partner dazugewonnen, zuletzt sogar Microsoft und Ebay." Dazu gebe es gewachsene Partnerschaften mit Firmen wie Melitta, Dr. Oetker, Storck, Schüco oder Mercedes Benz.
Ausbau und Sabine Lisicki im nächsten Jahr
Beim Ausblick auf das nächste Jahr und die Heraufstufung zu einem Turnier der 500er-Kategorie der ATP World Tour sagte Weber: „Wir gehen diese Aufgabe mit einem selbstbewussten Gefühl an. Wir planen das Turniergelände noch einmal zu erweitern, es geht dabei um einen Park für Familien und Kinder. Wir sind dabei in Gesprächen mit Sportartikelherstellern und Sportverbänden." Ein weiteres Projekt für 2015 sei die Modernisierung und Aufrüstung von Court 1, der voll fernsehtauglich werden und das Hawkeye-System erhalten solle. Der Court werde dann 1.000 Zuschauer mehr fassen. Auch auf Court 2 sollten 600 bis 700 Zuschauer mehr Platz finden.
Man werde sich um weitere Weltklassespieler bemühen, habe aber auch die Kostenkontrolle im Sinn: „Bei einer Million Dollar Preisgeld mehr, die wir ausschütten, müssen intensive Verhandlungen um Antrittsprämien geführt werden", so Weber, „ich bin sicher, dass wir im nächsten Jahr ein noch stärkeres Teilnehmerfeld haben werden. Das Turnier wird auch eine noch größere internationale Wahrnehmung haben, allein schon durch die Übertragung in 120 Ländern der Erde." Weber gab bekannt, dass für die Champions Trophy 2015Sabine Lisickiverpflichtet worden sei, die Wimbledon-Finalistin des Vorjahres hatte sich in den letzten Tagen in Halle/Westfalen zum Training aufgehalten.(Text: Presseaussendung Gerry Weber Open)