ATP Hangzhou und Chengdu: Trauerspiele in China

Die bisherige Stimmung bei den ATP-Tour-250-Events in Chengdu und Hangzhou? Nun, ja: eher so semi.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.09.2025, 07:14 Uhr

Arthur Cazaux hat seinen Einzug ins Achtelfinale von Hangzhou vor sehr leeren Tribünen bewerkstelligt
© Getty Images
Arthur Cazaux hat seinen Einzug ins Achtelfinale von Hangzhou vor sehr leeren Tribünen bewerkstelligt

Man kann natürlich mit vollem Recht sagen: Warum sich über ein Dienstagsfinale in Chengdu aufregen, wenn ja auch in Cincinnati der Sieger bei den Männern in diesem Jahr erst am Montag gekürt wurde? Mithin einen Tag vor Beginn des Mixed-Wettbewerbs bei den US Open, an dem Cincinnati-Champion Carlos Alcaraz dankenswerterweise dann sogar noch teilnahm. Aber wenn man Alcaraz, Jannik Sinner und den Rest der Weltspitze in seinem Feld hat, dann lässt man terminliche Abnormitäten vielleicht etwas leichter durchgehen.

In Chengdu und in Hangzhou, wo wir heute dankenswerterweise immerhin schon im Achtelfinale angekommen sind, zeigt sich aber mal wieder, dass mit dem Kalender der ATP vieles nicht stimmt. Am Wochenende hätten die Fans ja eher Zeit, sich zum Tennis zu bewegen, aber wenn schon (wie in Chengdu) der Titelverteidiger und Lokalmatador Jerry Shang bereits ausgeschieden ist, dann sind nicht wesentlich mehr Leute zu erwarten als an den bisherigen Turniertagen.

Trauriges Wetter in Seoul

Dass nicht ganz nebenan in Seoul bei einem sehr stark besetzten WTA-Tour-500-Event die Hütte auch nicht gerade voll ist, könnte allerdings als Indikator dafür hergenommen werden, dass der Asien-Swing für Sponsoren und vor allem die Frauentour finanziell wichtig ist, dem tennisinteressierten Teil der Bevölkerung aber die Mühe nicht wert ist, ins Stadion zu kommen (als Ehrenrettung für Seoul muss natürlich das aktuell wirklich furchtbare Wetter angeführt werden). 

Den Spielern bleibt bei diesen Trauerspielen in China jetzt auch nicht so wahnsinnig viel Schmerzensgeld. Arthur Cazaux etwa, der sich nach seinem Auftakterfolg am gestrigen Freitag gegen Matteo Arnaldi beim On-Court-Interview in Hangzhou vor leeren Rängen sehr aufgeräumt gegeben hat, bekommt wie alle anderen Achtelfinalisten 17.885.- US Dollar vor Steuern. Bei den US Open hätte Cazaux nur für das Auftreten in Runde eins etwa das Sechsfache bekommen. Dort allerdings war der Franzose in der Qualifikation an Jan-Lennard Struff gescheitert. Vor mehr Zuschauern als bei seinem Sieg gegen Arnaldi.

Hier das Einzel-Tableau in Chengdu

Hier das Einzel-Tableau in Hangzhou

von Jens Huiber

Samstag
20.09.2025, 09:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.09.2025, 07:14 Uhr