ATP: Jim Courier über Stefanos Tsitsipas - "Ein Jahr der Reife"
Die vielen Auf und Abs in der vergangenen Saison sollten, wenn es nach Ex-Tennis-Superstar Jim Courier geht, den Reifungsprozess von Stefanos Tsitsipas ordentlich vorangetrieben haben.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
19.11.2023, 07:47 Uhr
Es war eine Ritt auf der Hochschaubahn der Gefühle: Stefanos Tsitsipas, die aktuelle Nummer fünf des ATP-Rankings, hatte in der Saison 2023 viele High- und Lowlights zu verarbeiten - die meisten davon auf mentaler Ebene. Sportlich hatte es für den Griechen mit der Finalteilnahme bei den Australian Open höchst erfolgsversprechend begonnen. Das hohe Niveau konnte Tsitsipas allerdings in weiterer Folge nicht halten.
Zu Ende der Saison gelang dann zwar klar die Qualifikation für die ATP Finals in Turin, dort wurde der 25-Jährige allerdings von starken Rückenschmerzen heimgesucht, was eine Aufgabe im zweiten Gruppenspiel gegen Holger Rune zur Folge hatte. Kein schönes Ende der aktuellen Spielzeit also für den attraktiven Südeuropäer - doch das Jahr 2024 könnte wieder eine deutlich Steigerung in sportlicher Hinsicht parat haben, zumindest wenn es nach der Meinung des ehemaligen US-amerikanischen Tennisstars Jim Courier geht.
"Er ist nicht eigensinnig"
So meinte der heute 53-Jährige im Podcast des Tennis Channels, dass seine Stärken vorhanden seien. Er habe ein großartiges Spiel und er sei ein unglaublicher Athlet. Aber: "Ich glaube, es war ein Jahr der Reife. [..] Er hat in diesem Jahr einiges durchgemacht. Er hat sich zum ersten Mal öffentlich zu seiner Liebe bekannt (Anm.: Partnerin ist die Spanierin Paula Badosa) und er hat sich von seinem Vater als Trainer getrennt und Mark Philippoussis geholt."
"Das hat aber nicht funktioniert, also ist er wieder zurück zum alten Trainingssetting gegangen. Er hat auch einen Doppeltitel mit seinem Bruder (Anm: beim ATP-World-Tour-250-Event in Antwerpen) gewonnen, was ein magischer Moment für ihn war. Es gab also viele emotionale Höhen und Tiefen." Für Tsitsipas' kontrovers diskutiertes Antreten zum zweiten Gruppenspiel bei den ATP Finals hatte Courier übrigens auch Verständnis: "Er ist nicht eigensinnig und hätte sich wohl sehr gewünscht, weiterspielen zu können. Aber der Platz in Turin ist blitzschnell und es kann sehr schwer sein, sich auf die Geschwindigkeit einzustellen - selbst für die fittesten Spieler."
Hier das Einzel-Tableau aus Turin.