ATP: Keine Pause für Jurij Rodionov

Jurij Rodionov hat in Morelos sein zweites ATP-Challenger-Turnier 2020 gewonnen. Zeit zum Verschnaufen bleibt dem Österreicher nicht: Es geht schon in dieser Woche in Columbus, Ohio, weiter.

 

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 18:14 Uhr

Kleiner Schluck aus der Flasche - und weiter geht´s für Jurij Rodionov
© GEPA Pictures
Kleiner Schluck aus der Flasche - und weiter geht´s für Jurij Rodionov

Nimmt man lediglich auf die gewonnenen ATP-Punkte als Maßstab, dann hat Jurij Rodionov mit seinen Erfolgen bei den ATP-Challenger-Turnieren in Dallas vor wenigen Wochen und am Sonntag in Moreles die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers erreicht: Auch dort sind 180 Punkte ausgelobt, Rodionov hat eben diese eben auf zwei Etappen eingesammelt. Am Geld allerdings scheiden sich die Geister: Bei den Australian Open etwa durften die Teilnehmer von Runde drei eine Prämie von 112.000.- Euro abzüglich Steuern mitnehmen, für seinen Sieg in Morelos gegen Juan Pablo Ficovich am Sonntag gab es lediglich 7.200.- US Dollar, die Ausschüttung in Dallas war nicht wesentlich höher.

Jurij Rodionov wird das zunächst einmal egal sein, er ist der bislang einzige Spieler 2020, der schon zwei Events auf der ATP-Challenger-Tour für sich entscheiden konnte. Als Lohn wird der in Nürnberg geborene Linkshänder nun wieder unter den Top 200 der Welt geführt, Tendenz steigend. Rodionov machte 58 Plätze gut, wird nun auf Rang 172 geführt.

Wolfgang Thiem besorgt einen Coach

Vor knapp einem Jahr ruhten auf den Schultern Rodionovs eher unerwartet die Hoffnungen der österreichischen Tennisnation: Dominic Thiem hatte krankheitsbedingt für das Davis-Cup-Treffen mit den Chilenen in Salzburg abgesagt, Rodionov sprang als zweiter Einzelspieler neben Dennis Novak ein. Hatte auf der von ihm eher ungeliebten Asche allerdings gegen Nicolas Jarry und Cristian Garin keine Chance. Es folgte ein längeres Jammertal, erst im Sommer in Recanati erreichte der Österreicher bei einem Challenger mal wieder ein Viertelfinale.

In Glasgow reichte es im Herbst immerhin noch zu einem Halbfinale, die Bilanz für das Jahr 2019 fiel für Jurij Rodionov dennoch unbefriedigend aus. Grund genug, in seinem Umfeld etwas zu ändern. So begab sich der 20-Jährige in die Obhut von Wolfgang Thiem, der ihm eine neue Trainingsstruktur verpasste. Und mit Javier Frana einen auf der ATP-Tour erfahrenen Coach zur Seite stellte. Das Verständnis der beiden Linkshänder untereinander scheint gut zu sein.
Rodionov nun in Columbus

Im Endspiel von Morelos ließ sich Rodionov von einem späten Ruckler nicht aus dem Konzept bringen, Ficovich schaffte noch einmal das Rebreak zum 3:4 im dritten Satz. Der Österreicher aber schlug umgehend zurück - und seinen ersten Matchball aus extrem aussichtsreicher Position ins Netz. Mit dem vierten Ass machte Rodionov aber den Sack zu. Und kann sich auf seinen Lorbeeren nicht ausruhen: Es geht weiter nach Columbus im US-Bundesstaat Ohio. Dort ist Rodionov an Position 13 gesetzt. Ein Wiedersehen mit seinem Finalgegner von Morelos wäre im Viertelfinale möglich.

von Jens Huiber

Montag
24.02.2020, 18:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 18:14 Uhr