ATP Köln: Zverev strebt Heimsieg an - mit oder ohne Fans

Nach seinem Achtelfinal-Aus bei den French Open schlägt Alexander Zverev in dieser Woche vor Heimpublikum in Köln auf. Er hat noch ein großes Ziel in diesem Jahr - die ATP Finals in London.

von SID
zuletzt bearbeitet: 14.10.2020, 14:40 Uhr

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Im Doppel hat Alexander Zverev in Köln schon eingegriffen
© Getty Images
Im Doppel hat Alexander Zverev in Köln schon eingegriffen

Alexander Zverev spukt das größte Spiel seiner Karriere noch immer im Kopf herum. Permanent. New York, US Open, die Riesenchance auf seinen so ersehnten ersten Grand-Slam-Titel. "Ich denke jeden Tag so 20, 25 Mal daran", sagte der beste deutsche Tennisspieler: "Und nachts auch, in meinen Träumen."

Die so bittere, weil unnötige Finalniederlage gegen Dominic Thiem lässt Zverev nicht los. Sie schmerzt, aber sie treibt ihn auch an. Und die deutsche Nummer eins hat in diesem Jahr noch ein großes Ziel: das ATP-Finale der acht besten Tennisspieler der Saison vom 15. bis 22. November in London.

Doch zunächst geht es für den 23 Jahre alten Hamburger ab Donnerstag in Köln weiter, er trifft in der ersten Runde auf den Spanier Fernando Verdasco. "Ich freue mich, dass ich in Deutschland spielen kann", sagte Zverev, der als Lokalmatador natürlich der große Star des ATP-Turniers und im Einzel in der Domstadt topgesetzt ist. "Klar, wenn man an eins gesetzt ist, möchte man schon das Turnier auch gewinnen", sagte er.

Zverev zunächst nicht vor Zuschauern

Vor Zuschauern kann Zverev zunächst nicht spielen. Das zuständige Gesundheitsamt genehmigte ab Mittwoch wegen der hohen Zahl der Coronafälle nur noch 250 Zuschauer, doch aus organisatorischen Gründen sei es "nicht möglich, 250 Kartenkäufer aus einem Kreis von 800 Personen auszuwählen", sagte Turnierdirektorin Barbara Rittner.

Die Hoffnung auf Fans aufgeben will die Tennis-Bundestrainerin aber nicht - zumindest für die zweite Woche wollen die Verantwortlichen wieder die Zulassung für 999 Zuschauer bekommen. "Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen aus der Politik und von den Gesundheitsbehörden hierherkommen und sich ein Bild machen", sagte Rittner auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz am Mittwoch.

Allerdings kletterte der Inzidenzwert in Köln (Corona-Neuinfektionen der vergangenen 7 Tage pro 100.000 Einwohner) auf 70,4, schon ab 50 war die Domstadt für die Behörden Risikogebiet. Auch das Fußball-Länderspiel am Dienstagabend gegen die Schweiz fand in Köln als Geisterspiel statt.

In Paris gegen Jannik Sinner verloren

Zverev, der es ja schon gewohnt ist, ohne Zuschauer zu spielen, nahm die Entscheidung professionell hin. "Das ist leider die neue Normalität", sagte er: "Es ist, wie es ist." Auch bei den US Open, als er gegen Thiem nur zwei Punkte vom Turniersieg entfernt war, spielte er vor leeren Rängen.

Das wird auch im November in London bei den ATP Finals so sein. Das Turnier der Jahresbesten Profis liegt Zverev. 2018 triumphiert er im Endspiel über den Weltranglistenersten Novak Djokovic und feierte seinen endgültigen Durchbruch, weitere Toperfolge blieben danach allerdings aus.

Bei den French Open war Zverev zuletzt im Achtelfinale an Shootingstar Jannik Sinner (Italien) gescheitert und hatte nach dem Match einmal mehr Wirbel ausgelöst. Sein Bekenntnis, in Pandemiezeiten trotz Fiebers und Hustens gespielt zu haben, kam bei etlichen Kritikern nicht gut an. Zverev erkannte kein Fehlverhalten.

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Mittwoch
14.10.2020, 17:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.10.2020, 14:40 Uhr

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