ATP: Könnten die aktuellen Challenger nicht auch 250er sein?

Wer gedacht hat, dass im internationalen Tennis gerade wenig los ist, der sollte einfach mal zur Challenger-Tour schauen …

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.11.2025, 15:07 Uhr

Auf der ATP-Challenger-Tour geht es aktuell rund
© Getty Images
Auf der ATP-Challenger-Tour geht es aktuell rund

Und wir sind mal wieder bei Andy Roddick, genauer in dessen Podcast „Served“ und bei der großen Diskussion um den Kalender der ATP. Und so hat der letzte US-Einzelsieger bei einem Grand-Slam-Turnier (US Open 2003) also einmal einen Blick auf den Tenniskalender geworfen und festgestellt, dass ja eigentlich überall noch professionelles Tennis gespielt wird. In der laufenden Woche nämlich in Florianopolis, Montemar, Soma Bay, Yokohama, Guayaquil, Bergamo und auch in Sydney, wo die Vater-Sohn-Paarung Lleyton und Cruz Hewitt im Doppel im Viertelfinale gescheitert ist.

Und nun meint Andy Roddick also, dass man doch einige 250er-Events in die Wochen nach den ATP Finals schieben könnte. Und dass die nun gewonnenen Punkte schon für das Race im kommenden Jahr zählen sollten. Wir erinnern uns: Für die anstehenden Turniere in Australien und Neuseeland (und damit vor allem für die Australian Open 2026) werden als Eintrittsbasis die Punkte vom 17.11.2025, also unmittelbar nach Abschluss der ATP Finals, herangezogen. Egal, was jetzt noch passiert. 

Ab 2028 ein 1000er in Saudi-Arabien 

Nach der Idee von Roddick sollte der Jahresabschluss der ATP aber ein paar Wochen vorgezogen werden. Und dann ATP-Tour-250-Veranstaltungen wie Athen (da würde sich Novak Djokovic schön bedanken), Stockholm, Brüssel, etc. nach den Finals stattfinden. Dass sich die ganz großen Spieler dafür nicht fänden, ist klar. Aber ein Mann etwa wie Andrey Rublev, der ohne Tennis ohnehin nicht leben kann, würde sich vielleicht doch für ein kleines Schutzgeld und die Aussicht auf 250 Punkte aufmachen, um auch spät in Jahr vielleicht bei einem kleineren Turnier aufzuschlagen. Während sich die Kollegen noch auf den Malediven langweilen. 

Die andere Frage ist natürlich, wie die Veranstalter der aktuellen Challenger auf so eine Situation reagieren würden. Denn sollten etwas renommiertere Turniere im Kalender weiter nach hinten rücken, entstünde ja eine neue Konkurrenzsituation. Anzunehmen ist aber generell, dass sich wenig ändern wird. Zumindest bis 2028. Dann wird nämlich das neue ATP-Masters-1000-Turnier in Saudi-Arabien in den Turnierkalender eingepflegt. Und dann müssen sich womöglich mehrere Events um ihren Platz in der Tenniswelt Sorgen machen. 
 

von Jens Huiber

Donnerstag
20.11.2025, 15:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.11.2025, 15:07 Uhr