ATP Madrid bald Super Slam - und wieder auf blauem Sand?

Der blaue Sand beim Turnier von Madrid entzürnte 2012 die Gemüter. Nun gibt der aktuelle Turnierboss einen Ausblick - und der könnte erneut blau sein.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 01.06.2025, 21:11 Uhr

Roger Federer
© Getty Images
Roger Federer

Rasen ist grün, Sand rot - so ist das unter Tennisexperten und Fans einigermaßen gelernt. Und die sind, wie man weiß: Traditionalisten. Entsprechend groß der Aufschrei im Jahre 2012, als man in Madrid mit blauem Sand aufwartete.

Dahinter steckte der damalige Turnierboss Ion Tiriac, der das Fernsehen im Blick hatte: Einen gelben Tennisball könne man auf blauem Sand besser erkennen, so die Argumentation. 

Eine schöne Geschichte dazu hatte vor einigen Jahren der ehemalige Doppelspezialist Eric Butorac geliefert: Als man 2009 im Spielerrat um die Meinung zum blauen Sand abstimmte, musste er, der Neuling, als Erster seine Stimme erheben. Butorac hielt sich an die aufgelisteten Argumente und stimmte für einen Versuch. Als danach Djokovic, Nadal und Federer zu Wort kamen, wollte er im Boden versinken - alle drei schoben der Idee einen klaren Riegel vor. Federer fragte gar sarkastisch, ob, wenn man auf blauem Sand spiele, auch Clowns und Elefanten auftreten würden. Die Abstimmung endete 9:1 gegen einen Belagswechsel - der drei Jahre später dennoch kam. Und nach vielen Beschwerden allerdings schnell wieder zurückgenommen wurde. (Federer gewann auf dem blauen Sand lustigerweise zum ersten und einzigen Mal in Madrid.)

Und nun? Könnte es wieder auf blaues Geläuf gehen in der Caja Magica. Zumindest wenn es nach den Gedanken des aktuellen Turnierbosses Gerard Tsobanian geht. 

Italien mit angeblichem Interesse an Madrid-Turnier

Dabei war kürzlich noch im Gespräch, dass der italienische Verband das Madrid-Turnier für 550 Millionen US-Dollar kaufen wolle, um das eigene Turnier in Rom zu verlängern. 

Dem sieht Tsobanian gelassen entgegen. Er hat andere Gedanken: einen möglichen “Super Slam”, wie gegen gegenüber claytenis.com erklärte. Konkrete Ideen dafür hat Tsobanian offenbar noch nicht, abseits von den üblichen Gedanken um eine Anpassung an die schnellere, digitalisiertere Welt. 

Das Blau allerdings könnte ein Revival erfahren. “Blau war sehr gut, aber es gab auch Pech”, so Tsobanian. “Schlechtes Training, schlechte Vorbereitung. Viele Faktoren. Die Drainage hat nicht gestimmt und so weiter. Das nächste Mal müssen wir es richtig vorbereiten und es strukturierter umsetzen, Schritt für Schritt.”

Ob die neue Generation dem Farbwechsel einem möglichen Farbwechsel eine neue Chance gibt und ob dann tatsächlich auch Clowns und Elefanten auftreten? Man wird sehen.

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