ATP Masters Indian Wells: Nadals Sieg gegen Korda - Die Schönheit des Tennissports
Rafael Nadals Comeback-Sieg gegen Sebastian Korda in der zweiten Runde des ATP-Masters-1000-Turniers hat wieder einmal gezeigt, was den Tennissport so einzigartig macht. Einzigartig schön. Und grausam.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
13.03.2022, 07:52 Uhr

Brad Gilbert hat in der Schlussphase des Schlagabtausches zwischen Rafael Nadal und Casper Ruud bei Twitter zwar keine neue Erkenntnis, aber doch eine Erinnerung daran zum Besten gegeben, worum es im Tennis dann halt doch immer geht. Die Spiel-Uhr einfach auslaufen zu lassen (wie beim Basketball, Football, Eishockey), das funktioniere eben nicht, so Gilbert. Der allerletzte Punkt entscheide. Und dass dieser gegen einen Mann wie Nadal in der Ausgabe von 2022 umso schwieriger zu gewinnen ist, davon wird Korda noch einige Nächte träumen.
2022
Denn die Chance, im zweiten Duell mit Nadal den ersten Sieg zu feiern, hätte größer kaum sein können: 5.2 war Korda in Führung gelegen, mit zwei Breaks, bei denen Nadal freundlich mit einigen uncharakteristischen Fehlern mitgeholfen hatte. Korda änderte in dieser Situation an seiner Herangehensweise: nichts. Der 20-jährige US-Amerikaner griff weiterhin beherzt an, Nadal aber packte ein paar Defensivschläge aus, die sonst wohl nur Novak Djokovic in seinem Repertoire hat.
Dass sich der Spanier nach dem Ausgleich zum 5:5 das Match holen würde, war so klar wie der Himmel über Indian Wells. Auch wenn die Partie schließlich in einem Tiebreak entschieden wurde. Korda darf sich mit zwei Dingen trösten: Zunächst einmal ist er nicht der erste Gegner Nadals in diesem Jahr, der sich schon einigermaßen sicher auf der Siegerstraße wähnte und dann doch noch verlor. Frag nach bei Daniil Medvedev nach dem Finale der Australian Open.
Nadal ungeschlagen in die Sandplatzsaison?
Ermutigend aber auch, dass Sebastian Korda genau das Spiel mitbringt, das Nadal auf Hartplatz gefährlich werden kann: Flache Bälle von beiden Seiten, noch dazu so früh genommen, dass Nadal oft gar keine Zeit hatte, sich ordentlich zum Ball zu stellen. Dass der spanische Großmeister die Partie dennoch gewuppt hat, untermauert den Legendenstatus von Nadal nur noch weiter. Nicht, dass es dessen bedurft hätte.
Aber der Start in das neue Jahr ist Rafael Nadal so gut gelungen wie noch nie: In 16 Matches hat er jeweils den letzten Punkt geholt, wer möchte daran zweifeln, dass dies gegen Daniel Evans in der dritten Runde von Indian Wells genauso sein wird. Mittlerweile ist es durchaus denkbar, dass Nadal sogar ungeschlagen in die Sandplatzsaison geht. Zum einen, weil er Matches wie jene gegen Korda dann eben doch gewinnt. Und zum anderen, weil er kommende Woche nicht in Miami antreten wird.
Hier das Einzel-Tableau in Indian Wells
