ATP Masters Madrid: Der Einstieg könnte zäh werden
Nicht nur das Fehlen von Rafael Nadal und Novak Djokovic nagt an der Attraktivität der frühen Runden beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
26.04.2023, 08:42 Uhr

Genau hier an dieser Stelle wurde vor wenigen Tagen darüber philosophiert, warum die Erweiterung des ATP-Masters-1000-Turniers von Madrid für das Event in München zwar einen früheren (mithin: schlechteren) Termin, aber auch ein paar Vorteile mit sich gebracht hat. In erster Linie Zeit für die prominenteren Spieler, sich zwischen dem Turnier beim MTTC Iphitos und jenem in der Caja Magica zu erholen. München-Champion Holger Rune nimmt sich diese gerne. Schließlich macht es einen Unterschied, ob man schon am Dienstag wieder ran muss - oder erst am Freitag oder Samstag.
Aber wie schon zuletzt in Miami kommt beim Blick auf die Erstrunden-Partien eher wenig Stimmung auf. Gut, der unverwüstliche Stan Wawrinka wird am heutigen Mittwoch in den anlaufenden Wettbewerb einsteigen, vielleicht wird man schon bald auch mehr von Martin Landaluce hören, dem sehr jungen Spanier, der die letzte Partie im Manolo Santana gegen Altmeister Richard Gasquet bestreiten wird.
Monte-Carlo mit dem stärkeren Anfang
Aber war die Idee der ATP - allen voran von deren Chef Andrea Gaudenzi - nicht die, die 1000er in Madrid und Rom noch weiter aufzuwerten und die beiden Sandplatz-Klassiker damit auch attraktiver für die weltweite Fangemeinde zu machen? Nun kann niemand etwas dafür, dass von den besten 50 Spielern der Welt satte zehn aus verschiedenen Gründen nicht in Madrid spielen. Aber dass sich in New York City die gesamte Tennisgemeinde um fünf Uhr Früh Ortszeit trifft, um den ewig jungen Schlager zwischen Emilio Nava und Gregoire Barrere mit einem zünftigen Public Viewing zu feiern, ist eher unwahrscheinlich.
Ja, die Anstrengungen für die Topleute, unmittelbar nach einer kurzen und heftigen Woche in Madrid im Foro Italico zu Rom gleich wieder voll gefordert zu werden, waren enorm. So gesehen war es wohl vernünftig, dass man ein paar Tage Ruhepause einschiebt, die Raster vergrößert und das Preisgeld für alle Beteiligten anhebt (in Madrid gibt es nur für die Teilnahme an Runde eins schon 16.340.- Euro).
Die Attraktivität für die Zuschauer hat durch die Aufblähung des Draws aber massiv gelitten. Kein Vergleich zu Monte-Carlo, wo Rafael Nadal und Carlos Alcaraz zwar nicht am Start waren, wo es aber schon von Tag eins an richtig geprickelt hat, weil es eben richtig sehenswerte Matchups gab. Aber gut: Vielleicht sorgt ja Benoit Paire für Spektakel. Der darf in der letzten Partie im Stadium 6 gegen Matteo Arnaldi ran.
Hier das Einzel-Tableau in Madrid