ATP Masters Madrid: Von 0 auf 100 - das zweite Finale von Jan-Lennard Struff

Jan-Lennard Struff hat zum zweiten Mal das Endspiel eines ATP-Turniers erreicht. In Madrid 2023 wird es aber ganz anders zugehen als noch in München vor zwei Jahren.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.05.2023, 08:02 Uhr

Jan-Lennard Struff greift morgen nach seinem ersten Titel auf der ATP-Tour
© Getty Images
Jan-Lennard Struff greift morgen nach seinem ersten Titel auf der ATP-Tour

Jan-Lennard Struff gehört zu jenen Profis, die nach einem Match sofort jeden einzelnen Punkt nacherzählen können. Bei 4:3 und 30:15, da war doch dieser eine Rückhandball, da hätte ich mir eher den Slice geben sollen … oder so ähnlich. Und so war es keine Überraschung, dass Struff noch am Freitagabend beim On-Court-Interview in Madrid seinen bislang einzigen Finaleinzug auf der ATP-Tour in Erinnerung rief.

2021 war das, in München, in einem Jahr, als beim MTTC Iphitos wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer zugelassen waren. Struff wäre es wohl egal gewesen, mehr oder minder alleine zu feiern, er verlor das Endspiel gegen Nikoloz Basilashvili aber mit 4:6 und 5:7 (5). An einem nasskalten Tag, wenn die Erinnerung des Reporters nicht trügt.

Das wird nun am Sonntag komplett anders sein. Das Wetter in Madrid ist stabil gut - und die Hütte wird voll sein. Struff hat sich in den letzten Tagen den Respekt der spanischen Tennisfans erworben, gegen Carlos Alcaraz ist aber definitiv ein Auswärtsspiel zu erwarten. Eine Erfahrung, die der 33-jährige Struff im Davis Cup schon öfters aktiv, als passionierter Anhänger von Borussia Dortmund als Fan auch passiv gemacht hat. Dass Jan-Lennard Struff sich auf dieses Treffen mit dem Lokalmatador dennoch freut, darf man ihm ungeschauter abnehmen.

Struff mit ausgeglichener Bilanz gegen Alcaraz

Das Match gegen Alcaraz wird natürlich ein ganz anderes werden als jenes gegen Aslan Karatsev. Das hat auch Struffs Manager unmittelbar nach dem Finaleinzug so eingeschätzt. Karatsev ist ein extrem ruhiger Vertreter seines Faches, versucht, seinen Gegner auch ein wenig einzuschläfern. Carlos Alcaraz verkörpert genau das Gegenteil: Beim nunmehr 20-Jährigen herrscht permanenter Ausnahmezustand, angefeuert auch von seiner Box, die keinen Ballwechsel unkommentiert lässt.

Zwei Partien hat es gegen den Spanier bislang gegeben, die Bilanz ist ausgeglichen. Vor allem die Begegnung in Wimbledon im vergangenen Jahr ist Struff noch präsent, eigentlich hat er auf Rasen ja Vorteile gegenüber Alcaraz. Tatsächlich gewann der Spanier diese Auseinandersetzung aber in fünf Sätzen. Ein Jahr zuvor hatte Struff in Roland Garros die Premiere für sich entschieden. Auf Wunsch kann er sicherlich noch jetzt den gesamten Spielverlauf nacherzählen.

Hier das Einzel-Tableau in Madrid

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Samstag
06.05.2023, 16:05 Uhr
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