ATP Masters Madrid: Werden es am Ende doch die Favoriten machen?
Mit Carlos Alcaraz und Stefanos Tsitsipas sind lediglich zwei Spieler im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid vertreten, die dort laut Setzliste auch zu erwarten waren.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.05.2023, 11:02 Uhr

Es ist gut möglich, ja, sogar sehr wahrscheinlich, dass am Sonntag Carlos Alcaraz und Stefanos Tsitsipas um den Titel beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid spielen. Das ergäbe dann eine Wiederholung des Finales von Barcelona, das der Spanier in überzeugender Manier gewinnen konnte. Aber wer sich in zehn Jahren die Finallisten von Madrid anschaut und Alcaraz gegen Tsitsipas als Endspielpaarung sieht, der wird nicht auf den Gedanken kommen, welche Underdog-Geschichten dieses Event 2023 geschrieben hat. Oder auch: Wie viele der vermeintlichen Mitfavoriten schon früh ins Straucheln geraten sind.
Nun war die Ausgangssituation durch die Absagen von Rafael Nadal, Novak Djokovic und Jannik Sinner zwar so, dass drei Spieler mit mindestens Viertelfinal-Garantie gar nicht in die Caja Magica gekommen sind. Dass man in der Runde der letzten acht aber Athleten wie Aslan Karatsev, Zhizhen Zhang und die beiden Lucky Loser Daniel Altmaier und Jan-Lennard Struff finden würde, war nicht abzusehen. Auch wenn Struff in Monte-Carlo schon genau in diese späte Turnierphase vorgedrungen war.
Zhang schlägt Shapovalov, Norrie, Fritz
Besonders bemerkenswert ist dabei wohl der Run von Zhang, der nacheinander Denis Shapovalov, Cameron Norrie und Taylor Fritz jeweils im Tiebreak des dritten Satzes bezwingen konnte. Vor allem Fritz wird sich fragen, wie er die Partie gegen den Chinesen noch verlieren konnte.
Dass Aslan Karatsev zu großem Tennis fähig ist, hatte man schon fast vergessen. nach seinem erstaunlichen Run zu Beginn der Saison 2021 mit dem Halbfinal-Einzug bei den Australian Open und dem Turniersieg in Dubai wäre ein permanentes Bleiberecht unter den Top 30 zu erwarten gewesen. Zwar gewann Karatsev 2021 noch das Turnier in Moskau und wenige Wochen später auch jenes in Sydney, nach Madrid war er allerdings als Nummer 121 der Welt gekommen. Und musste folgerichtig in die Qualifikation, wo er sich gegen Jan-Lennard Struff durchsetzen konnte.
Struff gegen Karatsev auf Augenhöhe
Struff hatte mit dem Argentinier Pedro Cachin am Dienstag ordentlich zu kämpfen, hätte in zwei Sätzen gewinnen, aber auch verlieren können. Und setzte sich mit einem formidablen Schlussspurt dann doch durch. Zwei Lucky Loser im Viertelfinale eines 1000ers, das ist neu. Denn auch Daniel Altmaier hat die Gunst der Stunde genutzt. Und für beide, Struff und Altmaier, muss noch nicht Schluss sein. Denn mit seinem Power-Tennis kann Struff auch Stefanos Tsitsipas in Schwierigkeiten bringen. Und Altmaiers Gegner Borna Coric muss erst einmal den gestrigen Marathon gegen Alejandro Davidovich Fokina verkraften.
Hier das Einzel-Tableau in Madrid