ATP Masters Shanghai: Kann Daniel Altmaier Jannik Sinner wieder quälen?
Jannik Sinner und Daniel Altmaier treffen in Runde drei des ATP-Masters-1000-Turniers in Shanghai aufeinander. Die beiden bisherigen Matches verliefen extrem ausgeglichen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.10.2025, 16:11 Uhr

Wenn Daniel Altmaier die Anlage in Roland-Garros betritt, dann scheint er vielleicht kein anderer Mensch, aber doch ein anderer Tennisspieler zu werden. Ein noch besserer. Das hat Altmaier in diesem Jahr etwa in Runde eins gegen Taylor Fritz gleich wieder unter Beweis gestellt. Grand-Slam-Turniere seien eigentlich eine andere Sportart, hat Altmaier danach sinngemäß angemerkt (wenn die Erinnerung des Autors nicht trügt).
Jannik Sinner wiederum kann mit der Verbindung „Altmaier/Paris“ ebenfalls einiges anfangen, wenn auch nichts Gutes. 2023 haben sich die beiden auf der Terre Battue getroffen, es entwickelte sich über fünf Sätze lang das, was man gemeinhin als „Instant Classic“ bezeichnet. Daniel Altmaier hat eben diesen für sich entschieden, was als Revanche auf Augenhöhe für die Fünf-Satz-Pleite gegen Sinner bei den US Open ein paar Monate zuvor durchgehen würde.
Dimitrov mit Blaupause gegen Sinner
Und am Samstagabend (Ortszeit) in Shanghai? Da begegnen sich Altmaier und Sinner erstmals in einem Best-of-Three-Match. Der deutsche Davis-Cup-Spieler (zuletzt in Tokio hat Altmaier verletzungsbedingt allerdings gefehlt) hat in Runde eins Tristan Schoolkate bezwungen, Sinner wie alle anderen Gesetzten auch ein Freilos genossen. Und einen freien Tag extra, denn eigentlich wäre die untere Tableau-Hälfte schon heute dran gewesen. Aber Sinner hat erst am Mittwoch das Finale von Peking bestritten, dort gegen Learner Tien souverän gewonnen. Nachdem Sinner im vergangenen Jahr in Shanghai den Titel geholt hat, lässt sich wohl ohne großes Risiko behaupten, dass sich Jannik Sinner in Shanghai nicht erst so richtig eingewöhnen muss.
Kann ihn Daniel Altmaier dennoch quälen? Ja, warum denn nicht? Schließlich wird Altmaier ja die Eigenschaft zugeschrieben, dass er es schafft, starke Gegner schlechteres Tennis spielen zu lassen. Alexander Zverev hat das im Frühjahr 2025 in München so formuliert. Nun ist schlechtes Sinner-Tennis immer noch verdammt gut, vielleicht zu gut für Daniel Altmaier. Aber wenn der regierende Wimbledon-Champion zu packen ist, dann wohl eher in den frühen Runden. Am besten gleich beim ersten Auftritt. Denn Altmaier beherrscht auch das, was Grigor Dimitrov vor ein paar Monaten in Wimbledon bis zur Perfektion (und leider bis zu einer Verletzung) gegen Sinner in die Waagschale geworfen hat: Schnitt- und Tempowechsel. Mal schauen, inwieweit Daniel Altmaier diese Blaupause für sich nutzen kann.
Hier das Einzel-Tableau in Shanghai
