ATP Miami: Alexander Zverev - Auf die Ranking-Debatte folgt die sportliche Herausforderung

Vor Beginn des ATP-Masters-1000-Turniers in Miami erneuerte Alexander Zverev seine Kritik am aktuellen Ranking-System. Ab Freitag wird es für den Deutschen dann aber auch in sportlicher Hinsicht ernst.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 24.03.2021, 18:13 Uhr

Alexander Zverev ist beim ATP-Masters-1000-Turnier in Miami an Position drei gesetzt
© Getty Images
Alexander Zverev ist in Miami einer der Topfavoriten auf den Titel

Vor dem ATP-500-Event in Acapulco hatte Alexander Zverev mit Aussagen über die derzeit vorherrschenden Ranking-Regelungen gesorgt. "Ich bin der größte Fan von Roger Federer. Aber er hat ein Jahr lang nicht gespielt und steht in der Weltrangliste vor mir. Ich bin in einem Grand-Slam-Endspiel und im Finale eines Masters-1000-Turniers gestanden. Das System ist ein Desaster", meinte der Deutsche in Mexiko.

Seiner sportlichen Leistung tat dieser Nebenschauplatz keinen Abbruch: Ohne Satzverlust setzte er sich in Acapulco die Krone auf und zählt daher auch beim ATP-Masters-1000-Event in Miami zu den Topfavoriten. Vor Turnierbeginn war trotz der herausragenden spielerischen Leistungen in Mittelamerika abermals die Kritik am aktuellen Ranking-System Gesprächsgegenstand Nummer eins.

Zverev: "Gibt andere Spieler, auf die sie mehr hören"

"Ich könnte euch das zurückfragen. Denkt ihr, dass ich - so wie ich zuletzt gespielt habe - Weltranglistensiebenter sein sollte? Hätte ich nicht vielleicht einen Platz nach oben rücken sollen? Vielleicht einen, zwei oder drei Plätze? Es sollte etwas Bewegung geben, ansonsten ist das Ranking immer gleich. Es ist sehr schwierig, jemanden zu überholen", erneuerte Zverev seine Kritik.

Er wisse, an welchen Schrauben er drehen würde, meinte Zverev in Bezug auf die Ranking-Regelungen. Das sei aber nicht entscheidend, da er kein Entscheidungsträger sei: "Um ehrlich zu sein, denke ich, dass die ATP oder wer auch immer dafür verantwortlich ist, sich nicht wirklich für meine Meinung interessiert."

"Ich greife niemanden an, aber ich denke, dass es andere Spieler gibt, auf die sie mehr hören. Sie könnten stärker auf ihre Meinung hören, weil sie größere Champions sind und es verdienen, mehr gehört zu werden", führte Zverev weiter aus. 

Der deutsche Weltklassespieler ist nicht der einige Athlet, der mit dem aktuellen System nicht zufrieden ist. Andrey Rublev äußerte sich am Rande des ATP-500-Turniers von Dubai ebenfalls kritisch dazu. Auch DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff brachte im tennisnet-Podcast "Quiet please" kaum Verständnis für das aktuelle System auf.

Auftakt gegen Alcaraz oder Ruusuvuori

Zumindest bei Zverev könnte der Ärger über die aktuellen Regelungen nach dem Turnier in Miami etwas verfliegen. Denn unabhängig vom Abschneiden in Florida wird der Deutsche Titelverteidiger Roger Federer, der heuer nicht in den USA aufschlagen wird, als Weltranglistensechsten ablösen.

Für Zverev naturgemäß kein Grund, um das Turnier auf die leichte Schulter zu nehmen. "Ich hoffe, ich kann auf meine Form aufbauen und noch besser spielen", so der 23-Jährige vor seinem Auftaktmatch, das er gegen Carlos Alcaraz oder Emil Ruusuvuori bestreiten wird. Gegen den Spanier gewann Zverev bereits in Acapulco - und sicherte sich danach bekanntermaßen den Titel. Gegen eine Wiederholung hätte der gebürtige Hamburger wohl kaum etwas einzuwenden.

Hier das Einzel-Tableau der Herren in Miami

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von Nikolaus Fink

Mittwoch
24.03.2021, 17:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.03.2021, 18:13 Uhr

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