ATP: Nick Kyrgios - Wann coacht ihn seine Freundin?

Der Probelauf der ATP, in der zweiten Saisonhälfte Off-Court-Coaching während der Matches zuzulassen, könnte zu spannenden Konstellationen führen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 25.06.2022, 20:20 Uhr

Nick Kyrgios und Costeen Hatzi bei ihrer Ankunft in Wimbledon
© Getty Images
Nick Kyrgios und Costeen Hatzi bei ihrer Ankunft in Wimbledon

Er spiele ein-, zweimal pro Woche mit seiner Freundin Costeen Hatzi Tennis, gab Nick Kyrgios bei einem seiner On-Court-Interviews vergangene Woche in HalleWestfalen bekannt. Die Fortschritte seien beachtlich, wahrscheinlich werden die beiden im Mixed Doppel bei den Australian Open 2023 antreten. Nein, halt, diese Ansage hat Kyrgios dann doch gleich wieder eingefangen. Gut möglich aber, dass Freizeitspielerin Costeen ab und zu auf jenem Platz sitzt, den die ATP für den Coach von Nick Kyrgios vorgesehen hat.

Denn es ist ja keineswegs eindeutig festgelegt, wer als Coach firmieren darf, wie Kitzbühel Turnierdirektor Alex Antonitsch und Lars Uebel, Sportlicher Leiter der TennisBase in Oberhaching, in der jüngsten Ausgabe von „Quiet, please - der tennisnet-Podcast“ ausgeführt haben. Wer etwa im Fußball in den oberen Ligen coachen will, der muss einen Trainerschein ablegen. In mehreren Etappen. Wer sich im Herbst als Trainer die Matches auf der ATP-Tour geben wird, das obliegt alleine dem/der betreffenden Spieler(in).

tennisnet · Quiet, please - der tennisnet-Podcast - Bye, bye, Kohli!

Ivanisevic vermutlich ohne Trainerschein erfolgreich

Nun besteht natürlich kein Zweifel darüber, dass Goran Ivanisevic die nötige Kompetenz besitzt, um seinem Schützling Novak Djokovic sachdienliche Hinweise zu vermitteln. Eine Trainerlizenz besitzt der Kroate nach allgemeinem Dafürhalten aber nicht. Die Erfolge sprechen ja auch so für Ivanisevic, der schon Marin Cilic zum Titel bei den US Open 2014 geführt hat.

Aber es gibt auch andere Beispiele, wie Alex Antonitsch erzählt. So habe Mikael Ymer in Kitzbühel seinen damals 15-jährigen Bruder als Coach akkreditieren lassen. Menschlich bewegend, sportlich tendenziell wertlos. Was aber natürlich die Ymers untereinander ausmachen müssen.

Einig sind sich Uebel und Antonitsch auch, dass das Coaching im JuniorInnen-Bereich eigentlich viel wichtiger ist als bei den Profis. Dort würden die SpielerInnen geformt, können sachdienliche Hinweise noch verarbeiten. Allerdings fällt dieser Bereich in die Verantwortung der ITF. Und wahr ist natürlich auch: Gerade im Nachwuchsbereich reden die nicht immer fachkundigen Eltern als Betreuer oft viel und laut, aber nur selten kompetent mit. Dann schon lieber ein paar aufmunternde Worte von Costeen Hatzi!

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Sonntag
26.06.2022, 15:18 Uhr
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