ATP Peking: Dominic Thiem gewinnt packendes Duell gegen Andy Murray nach kurzem Blackout

Dominic Thiem hat das bisweilen hochklassige Viertelfinale gegen Andy Murray für sich entschieden. Thiem siegte mit 6:2, 7:6 (3) und steht damit im Halbfinale.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 04.10.2019, 11:10 Uhr

Dominic Thiem
© Getty Images
Dominic Thiem

Gleich im ersten Spiel gab's einen Vorgeschmack auf das, was in den Minuten darauf folgen sollte. Vier Mal ging es über Einstand beim Aufschlag des Schotten, den Thiem letztlich doch durchbrach. Ein 0:2 und 0:30, nach acht Punkten von Thiem in Folge, drehte Murray mit einer feinen Netz-Aktion./

Lange, taktisch hochinteressante Ballwechsel bestimmte die Anfangsphase. Thiem spielte aggressiv und stark, Murray zeigte immer wieder Übersicht und gute Antizipation, spielte einige Male schlau gegen den Lauf, was den Lichtenwörther dann doch frustrierte.

Erst beim zweiten Break für Thiem zum 5:2 ließ das Niveau kurzzeitig etwas nach. Vier Satzbälle vergab Thiem zunächst, nachdem er etwas zu wild agierte, am Ende aber auch einen Schmetterball genau in Murrays Lauf zimmerte, der noch mal abwehrte. Nummer fünf zur Satz-Führung saß schließlich, das 6:2 klingt hierbei deutlich unspektakulärer, als es wirklich war.

Hier könnt ihr das Match im Liveticker nachlesen.

Thiem mit drei Doppelfehlern beim Ausservieren

Durchgang zwei eröffnete Thiem mit etwas Glück beim Breakball, das Netz war hier auf seiner Seite, der Ball taumelte hingegen auf die von Murray. Zu weiteren Chancen zum Break kam es nicht mehr, seinen Vorsprung aber transportierte Thiem souverän und mit weiterhin viel Power. Beim Ausservieren beim Stand von 5:4 fabrizierte Thiem jedoch urplötzlich drei Doppelfehler zum 15:40, eine zu lange Vorhand brachte dem Schotten das 5:5.

Im Tiebreak war Thiem jedoch wieder da, ein Rückhand-Return auf die Grundlinie brachte ihm das erste Mini-Break, danach spielte er weiterhin aggressiv zum Ende aus.

Murray war erst in der vergangenen Woche sein erster Einzel-Sieg nach seiner Hüft-Operation gelungen (gegen Tennys Sandgren), in dieser Woche legte er mit Siegen über Matteo Berrettini (die Nummer 13 der Welt) und Landsmann Cameron Norrie in Peking nach. Das Spiel gegen Thiem sollte ihm weiteren Auftrieb geben.

Thiem hingegen zog seine aggressive Spielausrichtung dieser Woche weiter durch - teils zu wild, am Ende aber genau richtig. Der 26-Jährige hatte zu Beginn der Woche erneut seine vollkommene Gesundung erwähnt, die Trainingseinheiten im Rahmen des Laver Cups vor zwei Wochen hätten ihn spielerisch weiter nach vorne gebracht.

Thiem und Murray mit mehr Winnern als Fehlern

Gegen Murray wieder mal beeindruckend: die Power - und die ersten Aufschläge, wenn sie denn kamen. Zu 87 Prozent machte Thiem dann den Punkt. Beim zweiten Service waren es jedoch nur 33 Prozent.

Wie gut das Match war, liest man auch an der Zahl der Winner und Fehler ohne Not, sowohl bei Thiem als auch bei Murray lagen diese im positiven Bereich: Thiem gelangen 35 Gewinnschläge bei 16 unerzwungenen Fehler, bei Murray lautete die Bilanz 29 zu 22.

Thiem trifft im Halbfinale auf Karen Khachanov, der zuvor Fabio Fognini mit 3:6, 6:3, 6:1 bezwungen hatte.

Das Einzel-Draw in Peking

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Murray Andy

von Florian Goosmann

Freitag
04.10.2019, 11:01 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.10.2019, 11:10 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Murray Andy