ATP Pune: Ein Opfer des ATP Cups?

Seit nunmehr 25 Jahren findet im indischen Pune ein ATP-Turnier statt. Weil 2020 erstmals der ATP Cup ausgetragen wurde, findet das ATP-250-Event statt vor den Australian Open eine Woche danach statt. Die Qualität des Teilnehmerfeldes und auch die Zuschauerzahlen scheinen nun darunter zu leiden.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 04.02.2020, 06:33 Uhr

Das ATP-250-Event in Pune hat mit einem neuen Termin zu kämpfen.
Das ATP-250-Event in Pune hat mit einem neuen Termin zu kämpfen.

Stan Wawrinka, Milos Raonic, Kevin Anderson. Viele große Namen dürfen sich Titelträger beim ATP-250-Event in Pune nennen. Der Schweizer Wawrinka konnte in Pune gar vier Mal triumphieren. Bisweilen wurde das Turnier – das traditionell in den ersten Januartagen ausgetragen wurde - von vielen Topspielern genutzt, um sich auf die Australian Open vorzubereiten. Da 2020 mit dem ATP Cup ein neues Format eingeführt wurde, mussten die Veranstalter nun aber auf einen Termin direkt nach den Australian Open ausweichen.

Das schlägt sich nun auch in der Qualität des Teilnehmerfeldes nieder. Mit Bernoit Paire ist zwar noch ein Top-20-Spieler am Start, sein erster Verfolger, Ricardas Berankis, rangiert aber nur noch auf Platz 73 der Weltrangliste. Insgesamt sind lediglich acht Top-100-Spieler am Start. Dies wiederum führt dazu, dass sich auf den Zuschauerrängen am ersten Turniertag ein tristes Bild bot.

Konkurrenz auch durch Turniere in Montpellier und Cordoba

Neben dem unattraktiven Termin direkt nach einem Grand-Slam-Turnier ist auch die Konkurrenz durch die anderen Turnieren groß für die Veranstalter in Pune. Das ATP-Event in Montpellier erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit und wartet auch 2020 mit einem attraktiven Teilnehmerfeld auf. Mit Gael Monfils und David Goffin sind gar zwei Top-10-Spieler am Start. Und auch das Event in Cordoba wird von vielen Spielern als Start in die Südamerika-Tournee genützt. Hier führen Diego Schwartzman und Guido Pella das Feld an.

Für das ATP-250-Event in Pune hatte diese durch den ATP Cup bedingte Terminänderung also kaum positive Konsequenzen. Die Topspieler bleiben aus, so auch die Zuschauer. Das erhöht indes aber die Chance für höher gerankte Spieler, bei einem ATP-250-Event wertvolle Punkte zu sammeln. So auch für die drei Deutschen Peter Gojowczyk, Yannick Maden und Cedric-Marcel Strebe. Letzterer konnte schon einmal einen guten Start hinlegen und Vorjahresfinalisten Ivo Karlovic aus dem Turnier nehmen.

von Michael Rothschädl

Dienstag
04.02.2020, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.02.2020, 06:33 Uhr