ATP Rom: Jannik Sinner - 17 Jahre, furchtlos, in Runde zwei

Jannik Sinner hat beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom eine Talentprobe abgeliefert. Der 17-jährige Italiener besiegte Steve Johnson aus den USA mit 1:6, 6:1 und 7:5.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.05.2019, 19:56 Uhr

Jannik Sinner hat in Rom für eine Überraschung gesorgt
© Getty Images
Jannik Sinner hat in Rom für eine Überraschung gesorgt

Von Jens Huiber aus Rom

Er könne sich durchaus vorstellen, dass Jannik Sinner ein wenig „tight" sei vor seinem ersten großen Auftritt auf dem Campo Centrale in Rom, meinte Tobias Summerer, Coach von Philipp Kohlschreiber, vor dem Match des 17-jährigen Italieners gegen Veteran Steve Johnson. Aber, so Summerer weiter, Andreas Seppi hätte ihm schon erzählt, dass Sinner ganz starke Anlagen hätte.

Beides wurde im Laufe der drei Sätze am ersten Tag des ATP-Masters-1000-Turniers in Rom bestätigt: ein tighter Sinner verlor den ersten Satz glatt mit 1:6, in den darauffolgenden Minuten deutete der Italiener sein außerordentliches Talent an, das nicht nur in harten Grundschlägen begründet ist. Sinner zeigte vielmehr auch Spielwitz, von zu viel Respekt war spätestens nach dem 6:1 und damit Satzausgleich nichts mehr zu spüren.

Comeback von Sinner in Satz drei

Sinner wird in der ATP-Weltrangliste an Position 262 geführt, das reicht natürlich bei weitem nicht, um einen Platz im Hauptfeld eines ATP-Masters-1000-Turniers zu ergattern. Auch nicht für die Qualifikation. Dass Sinner vom Veranstalter eine Wildcard bekommen hat, kann bestens begründet werden: Schließlich hat der Teenager in diesem Jahr bereits ein ATP-Challenger-Turnier gewonnen, in Bergamo. Und danach auch noch gleich zwei Futures eingesackt.

Gegen Johnson kam es zunächst, wie es kommen musste: Sinner vergab in der Entscheidung zu Beginn mehrere Breakbälle, gab dann seinen Aufschlag zu leicht ab. Das ehrenvolle Ausscheiden schien vorprogrammiert, Sinner wollte davon nichts wissen. Schaffte das Rebreak. Nahm Johnson noch einmal den Aufschlag zum 6:5 ab. Und servierte nach 112 Minuten im Grunde problemlos aus.

Im nächsten Match wird Jannik Sinner auf einen Mann ungefähr seiner Altersgruppe treffen - wiewohl einen Spieler, der sich in der Weltspitze etabliert hat: Stefanos Tsitsipas. Die gute Nachricht für den Lokalmatador im Foro Italico: Tsitsipas hat keine Chance gehabt, ihn im Match gegen Steve Johnson zu scouten. Der Grieche bestritt zur gleichen Zeit das Finale in Madrid gegen Novak Djokovic.     

Hier das Einzel-Tableau in Rom

von Jens Huiber

Sonntag
12.05.2019, 21:46 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.05.2019, 19:56 Uhr