ATP: Sinner hat die Nummer eins nicht aufgegeben - und startet doch in Paris
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.10.2025, 09:28 Uhr
Noch drei Turniere, dann sei seine Saison 2025 vorbei, rechnete Jannik Sinner am gestrigen Mittwoch in Wien nach seinem Eilzug-Sieg gegen Daniel Altmaier vor. Moment. Drei Turniere? Hieß es nicht noch in Shanghai, dass der Weltranglisten-Zweite, der heute bei den Erste Bank Open gegen Landsmann Flavio Cobolli um den Einzug ins Viertelfinale spielt, auf einen Start in Paris verzichten würde? Von wegen. Ja, er werde beim letzten ATP-Masters-1000-Event des Jahres aufschlagen, stellte Sinner auf Nachfrage klar.
Was auch heißt: Noch hat Jannik Sinner den Kampf um die Nummer eins der Welt am Jahresende nicht aufgegeben. Aber es müsste schon einiges zusammenkommen, damit er Carlos Alcaraz noch überholen könnte. Der Spanier setzt in dieser Woche ja aus, wird aber danach in Paris (und da erstmals in der La Défense Arena) und auch bei den ATP Finals starten.
Sinner trotz dreimonatiger Pause im Rennen um die Nummer eins
Sinner wiederum würde bei einem zweiten Championat in Wien nach 2023 bei einem Punktestand von exakt 9.000 Zählern halten. Und läge damit etwas mehr als 2.000 Punkte hinter Alcaraz. Maximal sind in Paris und Turin ja noch 2.500 zu vergeben. Aber Carlos Alcaraz würden schon zwei Siege in der Gruppenphase der ATP Finals reichen, um als Branchenprimus zu überwintern.
Das ist auf der einen Seite natürlich nur recht und billig. Alcaraz hat 2025 in Rotterdam, Monte-Carlo, Rom, Roland-Garros, Cincinnati, bei den US Open und zuletzt in Tokio den Titel geholt. Nicht vergessen darf man allerdings, dass Jannik Sinner im Frühjahr drei Monate lang gesperrt war. Und etwa bei den Turnieren in Indian Wells, Miami oder Madrid zuschauen musste (in Monte-Carlo wäre er nicht angetreten). So gesehen wäre es beinahe sensationell, wenn Sinner doch noch zum Überholmanöver ansetzen könnte.
Die Voraussetzungen für einen letzten Push von Seiten Sinners sind indes gegeben. Denn in der Halle fühlt sich der Schützling von Simone Vagnozzi und Darren Cahill eindeutig wohler als Carlos Alcaraz. Was sich auch im letzten direkten Duell am Samstag im Endspiel des Six Kings Slam in Riad gezeigt hat. Ein Schaukampf zwar nur, aber das glatte Ergebnis zugunsten von Jannik Sinner könnte auch ein Fingerzeig für die letzten beiden Großereignisse im Tennisjahr 2025 gewesen sein.
