ATP Stockholm: Leo Borg überrascht mit Satzgewinn gegen Top-40-Mann

Leo Borg (ATP-Nr. 577) hat beim Heimturnier in Stockholm am Dienstagabend eine starke Leistung abgeliefert - und Top-40-Mann Tommy Paul einen Satz abgeknöpft.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 19.10.2022, 09:43 Uhr

Leo Borg
© Getty Images
Leo Borg

Borg, 19 Jahre jung und Sohn des legendären Björn Borg, stand via Wildcard im Hauptfeld des 250er-Turniers. Und rechtfertigte diese voll und ganz: Gegen Tommy Paul, Nummer 31 der Welt und Titelverteidiger in Stockholm, unterlag der Youngster zwar, zeigte allerdings eine beherzte Leistung und holte sogar einen Durchgang./

7:5, 4:6, 1:6 hieß es am Ende aus Borgs Sicht.

Borg spielte dabei vor allem im ersten Satz groß auf, schaffte direkt ein Break. Er lag dann dennoch mit 3:5 zurück, schaffte wiederum den Ausgleich und nahm Paul dann noch mal den Aufschlag ab und servierte aus. Im Gegensatz zu Papa Björn, den Eis-Borg, zeigte Leo dabei viel Emotionen, nahm auch das Publikum nach dem Satzgewinn mit. Am Ende siegte aber Paul.

Was auffiel: Borg fehlt es teilweise noch an beständiger Länge und am Punch, dem einen starken Gewinnschlag. Borg hat zudem noch Luft nach oben beim ersten Aufschlag: Er machte nur 51 Prozent der Punkte, wenn das erste Service kam - klar zu wenig.

Beeindruckend aber seine Antizipation und auch die Übersicht im Klein-Klein. Und die Rückhand die Linie entlang, die er immer wieder gewinnbringend einsetzte. Vor dem Augen seines Vaters übrigens.

Leo Borg in 2022 mit tollem Aufstieg

Leo Borg hatte in den vergangenen Jahren vor allem auf der Juniors-Tour gespielt, hier einige Erfolge gefeiert und es bis auf Platz 15 im Ranking gebracht.

Nach wenigen Auftritten auf der regulären ITF-Ebene in 2020 und 2021 spielt er seit diesem Jahr hier durch, zuletzt stand er im Finale der 25.000er-Events in Kairo. Im ATP-Ranking hat sich Borg von Platz 2.216 zu Jahresbeginn bis auf Rang 577 verbessert.

Kurios: Sein Auftritt in Stockholm war sein zweiter in einem ATP-Hauptfeld nach jenem im Vorjahr am gleichen Ort - auch damals hieß der Gegner Tommy Paul! Was einen Twitter-User zum herrlichen Kommentar verleitete, dass in Borgs Gedanken die ATP wohl für "Association of Tommy Paul" stehen könne.

Leo Borg: Top 50 in drei Jahren als Ziel

Borg selbst zeigte sich zufrieden mit seinem Spiel und seiner Entwicklung. "Von der Grundlinie aus ist mein Spiel schwieriger für andere geworden. Die mentale Seite ist viel besser und stabiler", sagte er. "Mein Traum ist es, so schnell wie möglich unter die Top 100, Top 10 zu kommen... Ich hoffe, dass ich in drei Jahren zu den 50 Besten gehöre. Ich habe hohe Ziele und werde alles tun, was nötig ist, um die nächste Stufe zu erreichen und ein Spitzenspieler zu werden. Es ist ein enormer Aufwand, um dorthin zu gelangen, aber ich bin bereit, alles zu geben. Ich hoffe, es wird eine gute Reise werden."

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von Florian Goosmann

Mittwoch
19.10.2022, 09:47 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.10.2022, 09:43 Uhr