ATP straft britischen Tennisverband und droht mit Sperre

Die ATP verhängte eine Geldstrafe von einer Million US-Dollar über den britischen Tennisverband, weil bei insgesamt fünf Turnieren alle russischen und belarussischen Spieler ausgeschlossen waren. Eventuell droht sogar eine Sperre.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 07.12.2022, 19:48 Uhr

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Wimbledon ist das größte Tennisturnier, das durch den britischen Tennisverband abgehalten wird

Eine Pönale von gesamt einer Million US-Dollar musste laut britischen Medien die Lawn Tennis Association (LTA) an die ATP bezahlen. Grund dafür ist, dass der britische Tennisverband bei insgesamt fünf Turnieren im Frühjahr und Sommer dieses Jahres alle russischen und belarussischen Spieler von der Teilnahme ausschloss. Die LTA tat dies mehr oder weniger auf Geheiß der britischen Politik, die wiederum auf den Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine reagierte.

Unter den Turnieren befand sich mit dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon das möglicherweise nominell wichtigste Tennisturnier des Jahres. Die LTA zeigt sich in einer ersten Stellungnahme nicht einsichtsvoll: "Die LTA ist tief enttäuscht von diesem Ausgang. Die ATP scheint diese Angelegenheit als einen direkten Verstoß gegen ihre Regeln zu betrachten - mit einem überraschenden Mangel an Einfühlungsvermögen für die Situation in der Ukraine und einem klaren Mangel an Verständnis für die einzigartigen Umstände, mit denen die LTA konfrontiert war."

ATP droht mit Sperre im nächsten Jahr 

Bereits zuvor hatte die Spielervereinigung der Frauen, die Women's Tennis Association (WTA), aufgrund des selben Sachverhalts ebenfalls eine Geldstrafe im selben Ausmaß über die LTA verhängt, wogegen diese folgend Einspruch erhob. Ob dies auch bei der ATP so sein wird? "Wir werden unsere Antwort gründlich überlegen, und wir warten auf das Ergebnis unserer Berufung gegen die Entscheidung und die Sanktionen der WTA."

Die ATP stellte zudem in Aussicht, dass bei einer Wiederholung der Ausschlüsse im Jahr 2023 der LTA eine Sperre drohe. Was dies für Konsequenzen auf das Major-Event in London hätte, wurde nicht näher spezifiziert.

von Stefan Bergmann

Mittwoch
07.12.2022, 19:12 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.12.2022, 19:48 Uhr