ATP: Thomas Muster hält Top 30 für Dominic Thiem "heuer für möglich"

Thomas Muster trat Dienstag in Wien als Botschafter für das ATP-World-Tour-500-Event in der Wiener Stadthalle in Erscheinung. Bei der Gelegenheit gab er auch seine Einschätzungen zur Zukunft Dominic Thiems zum Besten.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 04.05.2023, 12:08 Uhr

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Thomas Muster trat am Dienstag als Botschafter für das Tennisturnier in der Wiener Stadthalle in Erscheinung

Thomas Muster ist nicht nur in Österreich eine Legende - der bislang einzige rot-weiß-rote Tennisprofi, der die Spitzenposition im ATP-Ranking einnehmen konnte, weiß nur allzu gut, welche Leistungen und Entbehrungen es braucht, um im Spitzensport ganz vorne mit dabei zu sein. Seinen persönlichen Karrierehöhepunkt hatte der Mann aus Leibnitz 1995, als er die Trophäe der French Open in den Pariser Himmel strecken durfte. Auch dieses Kunststück hat ihm bis heute kein Landsmann nachmachen können.

Der ÖTV-Spieler, der den Errungenschaften Musters eindeutig am nähesten kommt, ist die aktuelle österreichische Nummer eins, Dominic Thiem. Ein Grand-Slam-Triumph verbindet - der Niederösterreicher schaffte das Kunststück 2020 bei den US Open. Verbindlich auch zwei weitere Fakten der beiden Ausnahmekönner: Thiem schickte Muster 2011 in der Wiener Stadthalle in seine zweite Tennispension und 2020 war der Steirer Drei-Wochen-Kurzzeittrainer im "Team Thiem". Der 44-fache Turnierchampion hat also einen durchaus profunden (Ein-)Blick, was die Stärken und Schwächen des Lichtenwörthers anlangt.

Viertel- oder Achtelfinale in Paris möglich

Die daraus resultierenden Einschätzungen zur komplizierten Karrieresituation Thiems gab Muster bei einem Besuch in Wien beim berühmten Floridsdorfer Heurigen "Christ" zum Besten: So sei die aktuelle Entwicklung des 29-Jährigen "sehr erfreulich. Das Comeback war leider so kompliziert, wie man sich das vorgestellt hat." Dominic benötige viele Wiederholungen, benötige Selbstvertrauen. "Das bekommt man aber nur, wenn man auch Matches gewinnt."

Kritisch sieht Muster einige Handlungen, die der zweifache ATP-Finals-Finalist in den letzten zwei, drei Jahren gesetzt hat: "Es sind teils katastrophale Entscheidungen getroffen worden, Dominic hat sich in eine Sackgasse manövriert. Irgendwann hat er sich selber die Frage gestellt, was er will: Aufhören oder weiterspielen?". Deshalb sei auch der Trainerwechsel gefolgt - seitdem habe sich einiges verändert.

Abschließend hält der 55-Jährige Ex-Superstar auch bereits 2023 einiges für möglich: "Dominic kann in Paris sicher den einen oder anderen Topspieler schlagen. Ein Achtel- oder Viertelfinale ist drinnen. Ich persönlich halte heuer die Top 30 für möglich." Thiem habe noch einige Jahre vor sich, auch wenn es nicht leichter und die Konkurrenz immer größer werde.

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Donnerstag
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