ATP-Tour: Der „Golden Swing“ darf nicht sterben

Das ATP-Tour-250-Turnier in Buenos Aires hat wieder einmal gezeigt, wie großartig Tennis in Südamerika sein kann.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 16.02.2025, 22:43 Uhr

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Die Fans feiern Joao Fonseca in Buenos Aires
© Getty Images
Die Fans feiern Joao Fonseca in Buenos Aires

Man kann nur hoffen, dass sich die beiden Fraktionen an Fans, die sich gestern in Buenos Aires einen beinahe so harten Fight geliefert haben wie Joao Fonseca und Francisco Cerundolo unten auf dem Center Court, den Nachmittag mit einem gemeinsamen Versöhnungsgetränk ausklingen haben lassen. Andererseits: Was für eine fantastische Stimmung! Und das bei einem 250er!

Man stelle sich nur vor, dass dieses Turnier an Relevanz verlieren oder ganz verschwinden würde, nur weil die ATP in ihrem Bestreben, immer dem großen Geld nachzurennen, den „Golden Swing“ in Südamerika einem seelenlosen Masters-1000-Event in Saudi-Arabien zu opfern. Tennis lebt in Argentinien. Und Tennis wird auch kommende Woche in Rio de Janeiro leben.

Fonseca behält dann doch die Nerven

Dass die Emotionen hochgekocht sind? Geschenkt. Schließlich gönnen die Argentinier den Brasilianern sportlich gesehen ungefähr gleich viel wie die österreichischen Skifahrern jenen aus der Schweiz. Bemerkenswert übrigens, wie ruhig beide Protagonisten geblieben sind. Vor allem Joao Fonseca: Der 18-Jährige servierte einfach in die Störversuche der Zuschauer hinein. Dass er nach dem zweimaligen Fehlversuch, das Match zu seinem ersten Turniersieg überhaupt auszuservieren, im Tiebreak die Nerven behielt, deutet darauf hin, dass Fonseca ein ganz großer werden kann.

Und damit scheint auch klar zu sein, dass in wenigen Tagen der Gut unterm Zuckerhut brennen wird. Lokalmatador Fonseca - nicht der einzige, aber der spannendste - spielt ja in Runde eins gegen Alexander Muller aus Frankreich. Ob er da die gesamte Energie, die ihn in Buenos Aires zu vier Siegen gegen Argentinier geführt hat, aufbringen kann? Es spricht nichts dagegen. Außer vielleicht einer kleinen Feier nach dem ersten großen Coup. Und einem Flug von Buenos Aires nach Rio de Janeiro. 

von Jens Huiber

Montag
17.02.2025, 09:42 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.02.2025, 22:43 Uhr