„Dustin Brown kann ein Schwein sein“

Was braucht es, um an der Weltspitze mitzuspielen? Die richtige Einstellung, Bewusstsein und das eine Ziel, erklärt Lars Uebel, Coach an der Oberhachinger TennisBase.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 10.01.2016, 08:33 Uhr

Dustin Brown

In Interview mit Gerald Kleffmann für die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung , sprach Lars Uebel über die entscheidenden Faktoren für eine große Tenniskarriere und das Potenzial deutscher Akteure, eine Rolle unter den Vorderen der Welt zu spielen.

Meist sei es nur die richtige Einstellung zu seinem Sport, das Bewusstsein mit dem ein Spieler seinem Beruf nachgehe, so der ehemalige Profi. Da gäbe es auf der Tour himmelweite Unterschiede. Technisch gesehen seien viele Spieler jedoch auf einem ähnlichen Level. "Wenn jetzt Roger Federer in die Tennisbase kommen und mit irgendjemanden Bälle schlagen würde, und man nicht wüsste, dass der eine Federer ist, würde man als Laie keine Riesenunterschiede feststellen", konstatiert Uebel.

Das eine Ziel vor Augen

Die Top-Spieler seien, was ihre Einstellung zum Sport betrifft, eben fokussierter als diejenigen auf den hinteren Plätzen. Man müsse alles dem einen Ziel unterordnen, besser Tennis zu spielen, berichtet der Coach aus einem Gespräch mit dem Serben Janko Tipsarevic , der sich hinsichtlich seiner Einstellung stark an seinem Kumpel Novak Djokovic orientierte. "Im Endeffekt ist der ganze Tagesablauf so geregelt, dass man jeden Tag ein, zwei Prozent besser wird", erklärt Uebel.

In der Oberhachinger Tennisbase zählt unter anderem der Dachauer Peter Gojowczyk zu den Schützlingen des ehemaligen Weltranglisten-242.. Auch in ihm sieht Uebel großes Potenzial, das er leider nur viel zu selten abrufe. Aktuell auf Rang 194 der Weltrangliste geführt, konnte Gojowczyk bereits Größen wie Milos Raonic und Jo-Wilfried Tsonga besiegen. Er arbeite gut, jedoch nicht bewusst genug. Es fehle an Kleinigkeiten. "... kleine Puzzlestücke, die dazu führen, dass man nur 130 ist. Obwohl man vielleicht genau so gut spielt wie die Nummer fünf."

"Da gucke ich lieber weg"

Auch Maximilian Marterer habe gezeigt, dass er mit den Top 100 mitspielen kann. Bei dem 20-Jährigen aus Nürnberg gehe es darum, ihm zu helfen, ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln und mehr zu sein als ein Sparringspartner, erklärt der Mann in Diensten des Bayrischen Tennis-Verbandes: "Er müsste etwas böser werden." Eine Eigenschaft, die Uebel dem Rastamann der deutschen Equipe, Dustin Brown , keineswegs abspricht: " Er kann im Match ein Schwein sein. Das meine ich positiv", ergänzt Uebel. "Er probiert alles, um zu gewinnen. Sein Spiel hat Grenzen, seine Vorhand etwa ist eine Schwäche, da gucke ich lieber weg. Doch sein Wille gleicht viel aus."

Hier könnt Ihr das vollständige Interview mit Lars Uebel lesen.

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Sonntag
10.01.2016, 08:33 Uhr