Genf ersetzt Düsseldorf im Kalender
Das ATP-Turnier in Düsseldorf ist Geschichte. Genf wird der dritte Turnierstandort in der Schweiz.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
20.11.2014, 14:09 Uhr

Nun ist es amtlich! Das ATP-Turnier in Düsseldorf fand in diesem Jahr zum letzten Mal statt. Die ATP gab bekannt, dass das ATP-World-Tour-250-Turnier, für dasRainer Schüttlerund Ion Tiriac die Lizenz besitzen, im nächsten Jahr in Genf ausgetragen wird. In der zweitgrößten Stadt der Schweiz wird vom 16. bis 23. Mai 2015 auf Sand gespielt. „Genf ist eine wunderbare Stadt. Das Schweizer Tennis hat in den vergangenen Jahren einige der besten Spieler überhaupt hervorgebracht. Wir sind sehr erfreut, dieses Turnier künftig in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Genf organisieren zu können. Die Bedingungen für eine erstklassige Veranstaltung sind gegeben", werden Tiriac und Schüttler auf der ATP-Webseite zitiert.
Kein Titelsponsor in Düsseldorf
Schüttler hatte Ende Oktober gegenüber tennisnet.com zunächst noch Medienberichte, nach denen das ATP-Turnier in Düsseldorf keine Zukunft mehr habe, dementiert. Nun wurde jedoch das endgültige Aus für das Traditionsturnier verkündet. Im Düsseldorfer Rochusclub wurde von 1978 bis 2012 der World Team Cup, die Mannschafts-Weltmeisterschaft der ATP, bei der viele große Tennis-Legenden aufgeschlagen haben, ausgetragen. Nach dem Aus des World Team Cups wurde im Rochusclub zwei Jahre lang ein ATP-Turnier der 250er-Serie gespielt. Nachdem die Lizenzinhaber keinen Titelsponsor für das Sandplatz-Event finden konnten, mussten sie nun einen Schlussstrich unter den Turnierstandort Düsseldorf ziehen.
Stammbach ist skeptisch
In Genf wurde bereits von 1980 bis 1991 ein ATP-Turnier ausgetragen. In der Bankenstadt gewannBjörn Borgim Jahr 1981 seinen letzten ATP-Titel. Genf ist somit nach Basel und Gstaad das dritte ATP-Turnier in der Schweiz. Diese drei Events finden in einem Umkreis von weniger als 100 Kilometern statt. Hinzu kommt, dass das Schweizer Davis-Cup-Team in einem möglichen Viertelfinal Mitte Juli 2015 auf jeden Fall Heimrecht haben würde. Eine Situation, die René Stammbach, Präsident des Schweizer Tennisverbandes, kritisch sieht. „Gstaad ist mit seinen zwei Aktionären, der politischen Gemeinde und dem Tennisverband sowie einer starken Vermarktungs- und Eventagentur wohl kaum gefährdet, ebenso wenig wie der Davis Cup. Vielmehr dürfte das Genfer Gastspiel des allenfalls neuen ATP 250er von kurzer Dauer sein“, äußerte sich Stammbach Anfang November auf der Webseite von Swiss Tennis.(Text: cab)
